Niedersachsen: Beschäftigung erreicht Allzeithoch - Pfeiffer: „Nachfrage nach Arbeitskräften in fast allen Bereichen

Im Februar ist die Arbeitslosigkeit in Niedersachsen um 0,9 Prozent gesunken. Dazu beigetragen haben die milden Temperaturen und die fortschreitende wirtschaftliche Erholung. 229.244 Menschen waren zuletzt arbeitslos gemeldet. Fast 95.000 davon sind Langzeitarbeitslose.

02.03.2022 | Presseinfo Nr. 10

Die Arbeitslosigkeit liegt um 14,8 Prozent unter Vorjahrsniveau, als die Maßnahmen der 2. Corona-Welle den Arbeitsmarkt stark belastet haben. Die wirtschaftliche Erholung zeigt sich auch im Vergleich der gemeldeten offenen Arbeitsstellen. Diese sind auf nunmehr 88.146 angestiegen und liegen um knapp 38 Prozent über denen des Vorjahresmonats. 

Johannes Pfeiffer, Chef der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit: “Wir haben in Niedersachsen inzwischen mehr als 3,1 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte – so viele wie nie zuvor. Der Arbeitsmarkt in Niedersachsen ist robust durch die Krise gekommen. In fast allen Bereichen steigt die Nachfrage nach Arbeitskräften. Die Arbeitslosigkeit hat fast das Vor-Corona-Niveau erreicht. Durch Kurzarbeit ist es uns gemeinsam gelungen, die Folgen der Pandemie für die Wirtschaft abzufedern und viele tausend Arbeitsplätze zu schützen. Ein Wermutstropfen ist die während der Krise deutlich angestiegene Langzeitarbeitslosigkeit.“ 

Die Anzeigen für Kurzarbeit gehen nach einem erneuten Anstieg im Dezember und Januar langsam zurück. Im Februar haben rund 1.400 Betriebe für rund 20.000 Personen Kurzarbeit angezeigt. Schwerpunkte liegen weiterhin in Gastronomie und Einzelhandel. Hinzu kommen Betriebe aus unterschiedlichen Branchen, die von Lieferengpässen ausgebremst werden.

Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen ausweist, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden, lag im Februar fast unverändert bei 298.472 Personen. Das waren 12,2 Prozent weniger als im Vorjahr.

Mit Sorge schaut Pfeiffer auf die Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Ukraine. „Die Situation ist unübersichtlich und die Folgen sind aktuell nicht absehbar. Wir bereiten uns darauf vor, dass Menschen, vor allem Frauen und Kinder, bei uns Schutz und Sicherheit suchen werden. Wir haben in den Jahren 2014/15 umfangreiche Erfahrungen gesammelt und Netzwerke aufgebaut, die wir jetzt wieder aktivieren. Sollte es zu Lieferketten-Problemen kommen, werden wir, wenn nötig, auch Kurzarbeit finanzieren.“ 
Die statistischen Daten bilden die Entwicklung am Arbeitsmarkt bis zum Zähltag am 14. Februar ab. Das heißt, dass die Auswirkungen des Angriffs Russlands auf die Ukraine in den Arbeitsmarktdaten nicht enthalten sind.

Arbeitsmarktreport