Johannes Pfeiffer, Chef der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit: „Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Bremen übertrifft bereits sogar das Vorkrisen-Niveau. In fast allen Bereichen sehen wir eine gestiegene Nachfrage nach Arbeitskräften. Die Arbeitslosigkeit nährt sich allmählich dem Vorkrisen-Niveau. Dies geht auf einen merklichen Abbau der Corona bedingten Belastungen zurück. Ein Wermutstropfen ist die während der Krise deutlich angestiegene Langzeitarbeitslosigkeit.“
Die Anzeigen für Kurzarbeit gehen nach einem erneuten Anstieg im Dezember und Januar langsam zurück. Im Februar haben rund 140 Betriebe für rund 1.600 Personen Kurzarbeit angezeigt. Schwerpunkte liegen weiterhin im Hotel und Gastronomiebereich sowie im Einzelhandel. Hinzu kommen Betriebe aus unterschiedlichen Branchen, die von Lieferengpässen ausgebremst werden.
Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen ausweist, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden, lag im Januar nahezu unverändert bei 49.623 Personen. Das waren 8,9 Prozent weniger als im Vorjahr.
Mit Sorge schaut Pfeiffer auf die Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Ukraine. „Die Situation ist unübersichtlich und die Folgen sind aktuell nicht absehbar. Wir bereiten uns darauf vor, dass Menschen, vor allem Frauen und Kinder, bei uns Schutz und Sicherheit suchen werden. Wir haben in den Jahren 2014/15 umfangreiche Erfahrungen gesammelt und Netzwerke aufgebaut, die wir jetzt wieder aktivieren. Sollte es zu Lieferketten-Problemen kommen, werden wir, wenn nötig, auch Kurzarbeit finanzieren.“
Die statistischen Daten bilden die Entwicklung am Arbeitsmarkt bis zum Zähltag am 14. Februar ab. Das heißt, dass die Auswirkungen des Angriffs Russlands auf die Ukraine in den Arbeitsmarktdaten nicht enthalten sind.