Niedersachsen: Arbeitslosigkeit sinkt weiter – Ausbildung und Qualifizierung helfen, Fachkräftebedarf zu decken

Der niedersächsische Arbeitsmarkt ist weiterhin in guter Verfassung. Im Mai lag die Arbeitslosenzahl 2,3 Prozent niedriger als im April, sie ist auf 213.356 gesunken. Das sind 36.250 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Damit liegt die Arbeitslosenzahl sogar um 2.207 Personen niedriger als im Mai 2019. Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent gesunken und liegt somit unter dem Vor-Corona-Niveau von 5% im Mai 2019. Kaum bemerkbar machen sich die ersten Arbeitslosmeldungen von Geflüchteten aus der Ukraine bei den Jobcentern*.

31.05.2022 | Presseinfo Nr. 25

Die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit Niedersachsen-Bremen informiert, dass die Betreuung der Geflüchteten durch die Jobcenter ab 1. Juni eine große Aufgabe für Jobcenter und Kommunen wird. Sicherung des Lebensunterhaltes und eine qualifikationsgerechte Vermittlung in den Arbeitsmarkt aus einer Hand wird den häufig gut qualifizierten Menschen am ehesten gerecht. Dabei spielt auch das große Interesse der Wirtschaft an Fachkräften eine Rolle. Der Arbeitsmarkt ist nach wie vor stark und aufnahmefähig.

Der leichte Rückgang an gemeldeten offenen Stellen ist saisonal begründet und der Fachkräftemangel bleibt die größte Herausforderung für die Wirtschaft. Die digitale Transformation, die demografische Entwicklung und die Energiewende verstärken die Arbeitskräfteknappheit. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hält bis 2025 bundesweit etwa 400.000 zusätzliche Jobs für realistisch, die alleine durch die neue Klima- Wohnungsbaupolitik des Koalitionsvertrages entstehen können. An Schülerinnen und Schüler geht der Appell, alle Möglichkeiten an Berufsorientierung und Praktika zu nutzen. In vielen Berufen kann man sich ausbilden lassen, um an der Energiewende mit zu arbeiten. An die Betriebe appelliert die Regionaldirektion, auch Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance zu geben, die auf den ersten Blick nicht hundertprozentig passen. Schulische Schwächen, Sprachprobleme und andere Hürden können mit Förderangeboten überwunden werden.

Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen ausweist, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden, lag im Mai bei 283.333 Personen. Das waren 11,6 Prozent weniger als im Vorjahr.

* In der Arbeitsmarktstatistik sind noch keine gesicherten Angaben über ukrainische Geflüchtete möglich. Unabhängig davon haben sich aber im Land Niedersachsen bis zum 24.5 in den Jobcentern, an denen die Bundesagentur für Arbeit beteiligt ist, 2.800 ukrainische Geflüchtete registriert.

Arbeitsmarktreport