Ein Grund für den Rückgang der Arbeitslosenzahl ist, dass viele junge Menschen eine Ausbildung begonnen oder nach abgeschlossener Ausbildung einen Arbeitsplatz gefunden haben. Das ist ein üblicher saisonaler Effekt nach Ferienende. Andererseits steigt die Zahl derjenigen, die im September eine Arbeit aufgenommen haben, auch über diesen Effekt hinaus sehr deutlich – und das, obwohl die Zahl der bei den Jobcentern registrierten Geflüchteten aus der Ukraine auch im September gestiegen ist.
Johannes Pfeiffer, Chef der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit, erläutert: "Wir sehen noch keine negativen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt durch Energiekrise und Lieferengpässe. Der Arbeitskräftemangel führt dazu, dass Betriebe Ihre Beschäftigten halten oder neu einstellen, wenn sie jemanden passenden finden. Aber wir müssen befürchten, dass es durch den Krieg in der Ukraine und die Energiekrise mittel- und langfristig spürbar schwieriger werden könnte – für die Wirtschaft und damit auch für den Arbeitsmarkt."
Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen ausweist, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden, lag im September bei 51.140 Personen. Das waren 2,4% mehr als im Vorjahr.