Die größte Herausforderung für Arbeitsagenturen und Jobcenter bleibt die Langzeitarbeitslosigkeit. Im Januar waren 96.000 Menschen in Niedersachsen langzeitarbeitslos. Johannes Pfeiffer, Chef der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit: „Zwei Drittel der Langzeitarbeitslosen haben keine Ausbildung und deshalb schlechte Jobchancen. Junge Menschen müssen wissen, wie wichtig eine Ausbildung ist. Sie ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit.“
Die Pandemie wird aktuell in wieder zunehmenden Anzeigen zu Kurzarbeit sichtbar. Im Januar haben rund 3.400 Betriebe für rund 39.200 Personen Kurzarbeit angezeigt. Der Höhepunkt wird im Februar/März erwartet. Schwerpunkte liegen weiterhin in Gastronomie und Einzelhandel. Hinzu kommen Betriebe aus unterschiedlichen Branchen, die von Lieferengpässen ausgebremst werden und teilweise erstmals Kurzarbeit anzeigen.
Ein besonderes Augenmerk liegt aktuell auf dem Gesundheits- und Sozialwesen. Im Gesamtbereich liegen die Arbeitssuchend-Meldungen um 56 Prozent höher (+2.006 Personen) als im Winter vor Corona. Davon in den Pflegeberufen um 93 Prozent
(+902 Personen). Wie viele auf die angekündigte Impfpflicht, auf Protest-Aufrufe in Sozialen Medien oder andere Gründe zurückzuführen sind, ist nicht eindeutig zu beantworten. Arbeitssuchend heißt nicht arbeitslos. Es bleibt abzuwarten, in welchem Umfang sich Beschäftigte tatsächlich arbeitslos melden werden.
Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen ausweist, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden, lag im Januar bei 298.887 Personen. Das waren 11,5 Prozent weniger als im Vorjahr und 3,4 Prozent mehr als im Vormonat.