Die größte Herausforderung für Arbeitsagenturen und Jobcenter bleibt die Langzeitarbeitslosigkeit. Im Januar waren 17.820 Menschen in Bremen langzeitarbeitslos. Johannes Pfeiffer, Chef der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit: „Zwei Drittel der Langzeitarbeitslosen haben keine Ausbildung und deshalb schlechte Jobchancen. Junge Menschen müssen wissen, wie wichtig eine Ausbildung ist. Sie ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit.“
Die Pandemie wird aktuell vor allem in wieder zunehmenden Anzeigen zu Kurzarbeit sichtbar. Im Januar haben rund 240 Betriebe für rund 5.900 Personen Kurzarbeit angezeigt. Der Höhepunkt wird im Februar/März erwartet. Schwerpunkte liegen weiterhin in Gastronomie und Einzelhandel. Hinzu kommen Betriebe aus unterschiedlichen Branchen, die von Lieferengpässen ausgebremst werden und teilweise erstmals Kurzarbeit anzeigen.
Ein besonderes Augenmerk liegt aktuell auf dem Gesundheits- und Sozialwesen. Im Gesamtbereich liegen die Arbeitssuchend-Meldungen um 42 Prozent höher (+109 Personen) als im Winter vor Corona. Davon in den Pflegeberufen um 73 Prozent (+67 Personen). Welcher Anteil auf die angekündigte Impfpflicht, auf Protest-Aufrufe in Sozialen Medien oder andere Gründe zurückzuführen ist, ist nicht eindeutig zu beantworten. Arbeitssuchend heißt nicht arbeitslos. Es bleibt abzuwarten, in welchem Umfang sich Beschäftigte tatsächlich arbeitslos melden werden.
Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen ausweist, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden, lag im Januar bei rund 49.663 Personen. Das waren 8 Prozent weniger als im Vorjahr und 2 Prozent mehr als im Vormonat.