Kinder- und Bildungssenatorin Sascha Aulepp freut sich darüber: "Was will ich werden, wenn ich groß bin?" Das überlegen sich Kinder oft schon früh. Es ist gut, wenn Schülerinnen und Schüler dabei unterstützt werden – es gibt so viele Berufe, über die es sich lohnt, mehr zu wissen. Deshalb bin ich froh über den frühzeitigen systematischen Austausch zwischen Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Betrieben, der unsere Berufsorientierung ausmacht. Ganz wichtig sind auch Praktika, bei denen Betriebe und Schülerinnen und Schüler sich gegenseitig kennenlernen."
Die wesentlichen Eckpunkte bleiben bestehen: Die Senatorin für Kinder und Bildung organisiert zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit ein flächendeckendes Angebot an verschiedenen Maßnahmen zur Beruflichen Orientierung und steuert selbst die Finanzierung so genannter "BO-Kräfte" an den Schulen bei.
Zielgruppe: Klassen der 8. und 9. Jahrgangsstufen
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt über das Berufsorientierungsprogramm eine "Potenzialanalyse", mit der Schülerinnen und Schüler (meist im 8. Jahrgang) Fähigkeiten entdecken können, die im weiteren Berufsfindungsprozess hilfreiche Orientierung geben. Darüber hinaus fördert das BMBF regelmäßig im 8. beziehungsweise 9. Jahrgang so genannte "Werkstatt-Tage", an denen die Schülerinnen und Schüler ihre handwerklichen Fertigkeiten ausprobieren können.
Die gut etablierten Bausteine des Sonderprogramms zur Beruflichen Orientierung in der Gymnasialen Oberstufe werden landesseitig fortgeführt. Für Schülerinnen und Schüler mit besonderen Bedarfen hat die Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport spezielle Angebote aufgestellt, die mit den anderen verzahnt sind. "Junge Menschen sind nicht vollkommen, wenn sie von der Schule abgehen, viele brauchen noch Begleitung und Hilfestellung auf dem schwierigen Weg, sich für einen Beruf zu entscheiden und eine passende Ausbildungsstelle zu finden. Die Unterstützungsbedarfe sind dabei so vielfältig wie die Herausforderungen des Lebens. Hier setzen wir mit sozialpädagogischer Unterstützung an, gehen auf den einzelnen und auf die einzelne zu und räumen gemeinsam Hindernisse Stück für Stück aus dem Weg. Wir unterstützen die jungen Menschen dabei in dem Prozess, eine eigenverantwortliche und gemeinschaftsfähige Persönlichkeit zu entwickeln – auch im Hinblick auf Ausbildung und Beruf" sagte Bremens Sozial- und Jugendsenatorin Anja Stahmann.
Am Übergang Schule – Beruf sorgen das Ausbildungsbündnis "Ausbildung innovativ" und die Jugendberufsagentur für eine gute Zusammenarbeit im Land. Mit einem Sonderprogramm wird sich auch der Bund an dieser für die Berufliche Orientierung wichtigen, aber auch herausfordernden Phase in den berufsbildenden Schulen beteiligen. Die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa finanziert mit den "Ausbildungsverbünden" in Bremen und Bremerhaven zusätzliche Ausbildungsplätze für junge Menschen und übernimmt auch bei verschiedenen flankierenden Maßnahmen die Kosten. "Wir unterstützen und begleiten damit den Prozess, in dem Ausbildungssuchende und Ausbildungsbetriebe zunächst zueinander finden und anschließend eine für beide Seiten erfolgreiche Ausbildung absolviert werden kann. Wo dieser Prozess nicht gelingt, gibt es Angebote zu außerbetrieblichen Ausbildungen. Diese sollen aber eng an betriebliche Praxisphasen angebunden werden und möglichst im Betrieb beendet werden", sagt Senatorin Kristina Vogt.
Hilfe beim Übergang aus Schule in die Ausbildung oder das Studium
Die Bundesagentur für Arbeit bietet schon in der Schule, beim Übergang in Ausbildung oder Studium, aber auch während der Ausbildung Beratung und Unterstützung an. Einerseits, damit die jungen Menschen den richtigen Beruf wählen und andererseits, damit sie ihren Berufsabschluss erreichen können. Mit Beratung in den Schulen, Sprechstunden und individuellen Gesprächen erreichen die Berufsberaterinnen und Berufsberater die Jugendlichen dort, wo die Jugendlichen am besten zu erreichen sind.
Johannes Pfeiffer, Chef der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit: "Die Berufswahl gehört zu den wichtigsten Entscheidungen junger Menschen und ist für die meisten eine große Herausforderung. Genau hier setzt die Bund-Land-BA-Vereinbarung an. Wir wollen keinen Jugendlichen beim Übergang von der Schule in den Beruf verlieren. Die Schülerinnen und Schüler in Bremen und Bremerhaven können sich darauf verlassen, dass alle Partner zusammen daran arbeiten, dass es mit der Ausbildung für jeden Jugendlichen klappt. Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater begleiten die jungen Menschen bereits frühzeitig auf diesem Weg. Unser gemeinsames Ziel ist immer der erfolgreiche Ausbildungs- oder Studienabschluss."
Die erste Vereinbarung zwischen Bund, Land und Bundesagentur für Arbeit hat gezeigt, dass eine konzeptionelle Verzahnung der Instrumente aller Beteiligten dazu führt, dass Lücken in den "Bildungsketten" geschlossen und individuelle Bedarfe der jungen Menschen stärker berücksichtigt werden können. Die Unterzeichnenden freuen sich deshalb darauf, die Zusammenarbeit fortsetzen zu können.
Die Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger erklärt: "Wir wollen jedem jungen Menschen einen optimalen Einstieg in die berufliche Welt ermöglichen. Dieses Ziel verbindet Bund, Länder und die Bundesagentur für Arbeit. Eine duale Ausbildung ist ein hervorragender Start ins Berufsleben und bietet vielfältige Karrierechancen. Mit der Initiative 'Bildungsketten' werden wir an einer Ausbildung interessierte junge Menschen bei ihrer Berufswahl noch besser unterstützen. Wir wollen, dass sie ihre individuellen Stärken erkennen und entfalten können. Ich freue mich sehr, dass Bremen sich auch in den kommenden Jahren an der Initiative beteiligt. Diese gemeinsame Anstrengung ist wichtig, denn wir brauchen schon heute dringend mehr Fachkräfte."
Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil: "Bei der Initiative Bildungsketten arbeiten Bund, Länder und die Bundesagentur für Arbeit Hand in Hand, um jungen Menschen einen guten Start ins Berufsleben zu ermöglichen. Die gemeinsame Unterstützung ist gerade in diesen schwierigen Zeiten wichtig, damit junge Menschen auch in Zukunft ihre Perspektive in einer betrieblichen Berufsausbildung sehen. Diese Fachkräfte sind unsere Zukunft. Ich freue mich daher sehr über den Abschluss der neuen Bildungsketten-Vereinbarung mit der Freien Hansestadt Bremen."
Mehr Informationen zur Initiative Bildungsketten finden Sie unter www.bildungsketten.de und den kompletten Text der Vereinbarung unter www.bildungsketten.de/vereinbarung-bremen.