Im April ist die Zahl der Arbeitslosen mit 250.171 in Niedersachsen gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert geblieben. Die Arbeitslosenquote liegt weiterhin bei 5,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosenzahl deutlich um 14,5 Prozent gestiegen, was aber vor allem an der Erfassung der Geflüchteten aus der Ukraine liegt. Durch diese Sondersituation wird auch die sonst übliche im April sichtbare Frühjahrsbelebung überlagert.
Der Personalmangel macht den Betrieben zu schaffen. Der Bestand an offenen Stellen ist mit 78.223 ungebrochen hoch. „Die Themen Fachkräftebedarf und Arbeitskräftebedarf gewinnen dynamisch immer mehr an Bedeutung“, sagt Johannes Pfeiffer, Chef der Bundesagentur für Arbeit in Niedersachsen und Bremen. „Qualifizierung ist der Schlüssel, um dabei zu unterschützen, die Menschen dort in Arbeit bringen zu können, wo dringend offene Stellen besetzt werden müssen.“ Häufig passe die Nachfrage an Arbeitskräften nicht zu den Kompetenzen der Arbeitssuchenden. Deswegen sei eine gezielte Weiterbildung von Arbeitssuchenden nötig. Dafür und auch für die Qualifizierung Beschäftigter haben Arbeitsagenturen und Jobcenter viele Fördermöglichkeiten. Besondere Sorge bereiten Langzeitarbeitslose, für die es am allerschwersten ist, eine neue Stelle zu finden. Von den 89.038 Langzeitarbeitslosen in Niedersachsen haben 64 Prozent keinen Berufsabschluss.
Die sogenannte Unterbeschäftigung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 14,3 Prozent auf 328.377 Personen. Die Unterbeschäftigung weist zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen aus, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. Dazu gehören auch die ukrainischen Geflüchteten, die an Sprach- und Integrationskursen teilnehmen.