Im April ist die Zahl der Arbeitslosen im Land Bremen leicht gestiegen um 1,5 Prozent auf 38.947. Im Vergleich zum Vorjahr waren 7,2 Prozent mehr Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 10,7 Prozent. Grund für die Entwicklung ist vor allem die Erfassung der Geflüchteten aus der Ukraine. Durch diese Sondersituation wird auch die sonst übliche im April sichtbare leichte Frühjahrsbelebung überlagert. Statt einer Seitwärtsbewegung gibt es einen Anstieg der Arbeitslosigkeit.
Der Personalmangel macht den Betrieben zu schaffen. Der Bestand an offenen Stellen ist mit 9.253 ungebrochen hoch. „Die Themen Fachkräftebedarf und Arbeitskräftebedarf gewinnen dynamisch immer mehr an Bedeutung“, sagt Johannes Pfeiffer, Chef der Bundesagentur für Arbeit in Niedersachsen und Bremen. „Qualifizierung ist der Schlüssel, um dabei zu unterschützen, die Menschen dort in Arbeit bringen zu können, wo dringend offene Stellen besetzt werden müssen.“ Häufig passe die Nachfrage an Arbeitskräften nicht zu den Kompetenzen der Arbeitssuchenden. Deswegen sei eine passgenaue Weiterbildung von Arbeitssuchenden nötig. Dafür und auch für die Qualifizierung Beschäftigter haben Arbeitsagenturen und Jobcenter viele Fördermöglichkeiten. Besondere Sorge bereiten Langzeitarbeitslose, für die es am allerschwersten ist, eine neue Stelle zu finden. Von den 15.673 Langzeitarbeitslosen in Niedersachsen haben 73,9 Prozent keinen Berufsabschluss.
Die sogenannte Unterbeschäftigung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 7,7 Prozent auf 52.665 Personen. Die Unterbeschäftigung weist zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen aus, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. Dazu gehören auch die ukrainischen Geflüchteten, die an Sprach- und Integrationskursen teilnehmen.