Im August ist die Zahl der Arbeitslosen in Niedersachsen leicht gestiegen. Insgesamt waren 260.767 Menschen arbeitslos gemeldet, 1,9 Prozent mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,1 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent zu. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosenzahl stärker – um 6,3 Prozent – gestiegen, was aber unter anderem an der Erfassung der Geflüchteten aus der Ukraine liegt.
Der leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat ist im Wesentlichen geprägt von den Entwicklungen in den Jobcentern: Im Bereich der unter 25-jährigen ist diese Situation weiterhin von der Ferienlage und dem Ende der Berufsausbildungen beeinflusst, dies betrifft noch stärker die Entwicklungen bei den unter 20-jährigen.
Einen Rückgang gibt es bei der Nachfrage nach Arbeitskräften, die deutlich unter dem Vorjahresniveau liegt. Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen ging um 14,7 Prozent auf 78.408 Stellen zurück. Gleichzeitig besteht immer noch ein immenser Fachkräftemangel in zahlreichen Branchen – nicht nur im Kontext zur Energiewende. „Hier müssen wir in Niedersachsen Lösungen finden“, sagt Johannes Pfeiffer, Chef der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit. So gibt es vor allem zahlreiche Frauen in Teilzeit, die gerne mehr arbeiten würden. „Dreh- und Angelpunkt für eine höhere Erwerbstätigkeit von Frauen ist eine flexible und gut verfügbare Kinderbetreuung“, sagt Pfeiffer. „Das ist und bleibt eine große Herausforderung in Niedersachsen.“ Im September bietet die Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen Infowochen für Frauen zu den Themen Ausbildung, Qualifizierung und Arbeit an – insgesamt rund 100 Veranstaltungen. Anlass ist das 25-jährige Jubiläum der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt.
Die sogenannte Unterbeschäftigung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent auf 333.027 Personen. Die Unterbeschäftigung weist zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen aus, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. Dazu gehören auch die ukrainischen Geflüchteten, die an Sprach- und Integrationskursen teilnehmen.