Im August ist die Zahl der Arbeitslosen im Land Bremen leicht gestiegen. Insgesamt waren 40.364 Menschen arbeitslos gemeldet, 1,6 Prozent mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,2 Prozentpunkte auf 11 Prozent zu. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosenzahl um 3 Prozent gestiegen.
Der leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat ist im Wesentlichen geprägt von den Entwicklungen in den Jobcentern: Im Bereich der unter 25-jährigen ist diese Situation weiterhin von der Ferienlage und dem Ende der Berufsausbildungen beeinflusst, dies betrifft noch stärker die Entwicklungen bei den unter 20-jährigen.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat im August wieder angezogen. Die Stellenmeldungen dieses Jahres liegen allerdings noch leicht unter dem Niveau des Vorjahreszeitraumes, gingen um 2,3 Prozent auf 9.241 zurück. Gleichzeitig besteht immer noch ein immenser Fachkräftemangel in zahlreichen Branchen – nicht nur im Kontext zur Energiewende. „Hier müssen wir Lösungen finden“, sagt Johannes Pfeiffer, Chef der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit. So gibt es vor allem zahlreiche Frauen in Teilzeit, die gerne mehr arbeiten würden. „Dreh- und Angelpunkt für eine höhere Erwerbstätigkeit von Frauen ist eine flexible und gut verfügbare Kinderbetreuung“, sagt Pfeiffer. Es sei zu begrüßen, dass in Bremen mit dem Anwerben ausgebildeter Erzieherinnen und Erzieher aus Spanien für Kinderbetreuungseinrichtungen positive Erfahrungen gesammelt werden. Mit Hilfe der BA werden diese seit geraumer Zeit für eine Beschäftigung im Land Bremen rekrutiert, wo dann die Anerkennung der beruflichen Qualifikation erfolgt. Im September bietet die Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen Infowochen für Frauen zu den Themen Ausbildung, Qualifizierung und Arbeit an – insgesamt rund 100 Veranstaltungen. Anlass ist das 25-jährige Jubiläum der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt.
Die sogenannte Unterbeschäftigung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 Prozent auf 53.272 Personen. Die Unterbeschäftigung weist zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen aus, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. Dazu gehören auch die
ukrainischen Geflüchteten, die an Sprach- und Integrationskursen teilnehmen.