Niedersachsen: Konjunktur im November auf Arbeitsmarkt spürbar - Integration Geflüchteter im Fokus

Pfeiffer appelliert an Unternehmen: „Lassen Sie uns diese Herausforderung gemeinsam bewältigen.“

30.11.2023 | Presseinfo Nr. 39

Im November ist die Zahl der Arbeitslosen in Niedersachsen leicht angestiegen. Insgesamt waren 250.140 Menschen arbeitslos gemeldet, 0,2 Prozent mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosenzahl um 6,4 Prozent gestiegen.

Die schwache Konjunktur hat den Arbeitsmarkt inzwischen erreicht. Zwar ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zum Vorjahresmonat (Septemberdaten) weiter gestiegen, allerdings fällt dieser Anstieg – wie seit Monaten – nur noch gering aus. Nur etwa jede fünfte angebotene Stelle ist als Helfertätigkeit ausgeschrieben. Der überwiegende Teil erfordert höhere Qualifikationen. Das führt zu einem zunehmenden Ungleichgewicht am Arbeitsmarkt.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist vor allem auf die Zunahme bei den Männern und bei Älteren über 50 Jahren sowie auf den im Vergleich zum Vorjahr deutlichen Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit zurückzuführen. Ursachen sind die zunehmenden Schwierigkeiten Langzeitarbeitsloser, angesichts zurückgehender Nachfrage der Arbeitgeber, eine Beschäftigung zu finden, vor allem aber die zahlreichen Geflüchteten aus der Ukraine.

Mit dem im Oktober gestarteten „Jobturbo“ hat die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt hohe Priorität erhalten. Bundesregierung, Arbeitgeber und Gewerkschaften haben sich gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit zum Ziel gesetzt, Geflüchtete nach erfolgreich absolviertem Sprach- und Integrationskurs in Arbeit integrieren. Anschließend sollen berufsbegleitende Sprachkurse helfen, Arbeit (oder Ausbildung) und Sprache lernen zu verbinden.

Johannes Pfeiffer, Chef der Bundesagentur für Arbeit Niedersachsen-Bremen appelliert an die Unternehmen in Niedersachsen, Geflüchteten auch ohne gute Sprachkenntnisse eine Chance zu geben: „Lassen Sie uns diese Herausforderung gemeinsam bewältigen. Prüfen Sie Ihre Stellenangebote und suchen Sie mit uns gemeinsam nach Wegen, Menschen mit geringeren Sprachkenntnissen einzustellen. Viele Geflüchtete schließen jetzt ihre Sprach- und Integrationskurse ab. Auf diese Personen werden die Jobcenter und Arbeitsagenturen jetzt gezielt zugehen. Dazu brauchen wir die Jobangebote der Unternehmen. “

Die sogenannte Unterbeschäftigung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent auf 327.294 Personen. Die Unterbeschäftigung weist zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen aus, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. Dazu gehören auch die
ukrainischen Geflüchteten, die an Sprach- und Integrationskursen teilnehmen.

Arbeitsmarktreport