Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Niedersachsen im Vergleich zum Vormonat nahezu unverändert geblieben. Insgesamt waren 257.128 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote blieb auf dem Stand von 5,7 Prozent. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist (Stand April 2024) weiter gestiegen: um 0,8 Prozent (25.600 Personen) im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Bei den Arbeitslosenzahlen fällt ein merklich erhöhter Bestand an arbeitslosen Jugendlichen auf. Hierfür gibt es eine einfache Erklärung: Es handelt sich insbesondere um diejenigen, die ihre Berufsausbildung beendet haben. Aufgrund des frühen Beginns der Sommerferien endeten erste Ausbildungsgänge früher als im vergangenen Jahr.
Für viele andere steht der Weg in die Ausbildung noch bevor. Hier gibt es ein Missverhältnis zwischen offenen Stellen und jungen Menschen, die einen Ausbildungsplatz suchen: In Niedersachsen hatten Betriebe der Bundesagentur für Arbeit (BA) bis Juni 46.323 Ausbildungsstellen gemeldet. Davon sind 23.684 noch unbesetzt. Dem stehen 16.637 junge Menschen gegenüber, die bei der BA noch als unversorgt gemeldet sind. Insgesamt haben sich 41.290 Personen gemeldet, die nach einer (dualen) Ausbildung suchen. „Es ist wichtig, dass jeder junge Mensch eine berufliche Perspektive findet“, sagt Johannes Pfeiffer, Landeschef der Bundesagentur für Arbeit für Niedersachsen und Bremen. Arbeitgebern empfiehlt er: „Geben Sie auch solchen Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance, die auf den ersten Blick nicht optimal erscheinen. Wir bieten hier umfangreiche Unterstützungsmöglichkeiten an.“ Und an junge Menschen gerichtet sagt er: „Seien Sie offen für alternative Berufswege. Unsere Berufsberatung hilft Ihnen gerne weiter.“
Die sogenannte Unterbeschäftigung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent auf 331.412 Personen. Die Unterbeschäftigung weist zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen aus, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. Dazu gehören auch die ukrainischen Geflüchteten, die an Sprach- und Integrationskursen teilnehmen.