Im Juli ist die Zahl der Arbeitslosen in Niedersachsen im Vergleich zum Vormonat, wie saisonal üblich, leicht angestiegen. Insgesamt waren 270.255 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg auf 6 Prozent. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten liegt (Stand Mai 2024) nahezu unverändert auf dem hohen Niveau des Vorjahresmonats.
Bei den Arbeitslosenzahlen fällt auch in diesem Monat ein merklich erhöhter Bestand an arbeitslosen Jugendlichen auf. Hierfür gibt es eine einfache Erklärung: Es handelt sich insbesondere um diejenigen, die ihre Berufsausbildung abgeschlossen haben und vorübergehend in keinem Arbeitsverhältnis stehen. Aufgrund des frühen Beginns der Sommerferien endeten erste Ausbildungsgänge früher als im vergangenen Jahr. Darüber hinaus wird aber auch die schwächelnde Konjunktur zunehmend am Arbeits- und Ausbildungsmarkt sichtbar.
Am 1. August beginnt in vielen Betrieben das neue Ausbildungsjahr. In Niedersachsen hatten die Betriebe der Bundesagentur für Arbeit (BA) bis Juli 47.426 Ausbildungsstellen gemeldet. Davon sind 19.475 noch unbesetzt. Dem stehen 12.363 junge Menschen gegenüber, die bei der BA noch als unversorgt gemeldet sind. Insgesamt haben sich 43.285 Personen gemeldet, die nach einer (dualen) Ausbildung suchen. „Damit ist das Interesse an einer dualen Berufsausbildung erfreulicherweise wieder leicht gestiegen“, sagt Johannes Pfeiffer, Landeschef der Bundesagentur für Arbeit für Niedersachsen und Bremen. „Auf der anderen Seite führt die schwächelnde Konjunktur zu einem leichten Rückgang der gemeldeten Ausbildungsstellen. Trotzdem bleibt ein Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage. Deshalb möchte ich allen Jugendlichen und ihren Eltern ans Herz legen, die immer noch richtig guten Chancen zu nutzen und auch offen für Alternativen auf dem Ausbildungsmarkt zu sein. Es gibt nicht nur die Klassiker, wie KFZ-Mechatroniker, Medizinische Fachangestellte oder Bürokauffrau, sondern eine riesengroße Auswahl spannender und moderner Berufe.“
Die sogenannte Unterbeschäftigung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent auf 337.579 Personen. Die Unterbeschäftigung weist zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen aus, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. Dazu gehören auch die ukrainischen Geflüchteten, die an Sprach- und Integrationskursen teilnehmen.