Auf dem Ausbildungsmarkt läuft seit Monatsbeginn bereits die Nachvermittlungsphase. Für den Ausbildungsstart wurden den Agenturen für Arbeit in Niedersachsen bis September 50.041 freie Ausbildungsstellen gemeldet, 7,4 Prozent weniger als vor einem Jahr. Zugleich ließen sich 46.064 Jugendliche als Bewerberin bzw. Bewerber registrieren, 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit gab es in diesem Jahr 3.977 mehr Ausbildungsstellen als Bewerberinnen und Bewerber. Trotz der in Teilen schwierigen Wirtschaftslage suchen die Betriebe in Niedersachsen in zahlreichen Branchen weiterhin Nachwuchskräfte. Bis Ende September sind 4.589 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben. Damit bieten sich nach wie vor gute Chancen, noch in diesem Jahr einen Ausbildungsplatz zu finden.
„Eine Berufsausbildung ist ein sehr gutes Sprungbrett für einen erfolgreichen Start in das Berufsleben“, sagt Shirin Khabiri-Bohr, Geschäftsführerin Operativ der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit. „Jeder junge Mensch sollte eine berufliche Perspektive finden können.“ Khabiri-Bohr setzt sich gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen dafür ein, dass alle Jugendlichen den für sie richtigen Einstieg ins Berufsleben finden. Praktika haben dabei eine Schlüsselfunktion. Sie appelliert an Arbeitgeber, vielfältige Optionen für Praktika zur Verfügung zu stellen. „Wer als Betrieb für das nächste Ausbildungsjahr vorsorgen möchte, ist gut beraten, frühzeitig einen Platz für ein Langzeitpraktikum einzurichten, um einen jungen Menschen kennenzulernen“, sagt sie. Die Bundesagentur für Arbeit bietet eine umfassende Beratung an, beispielsweise zur Einstiegsqualifizierung und zum Berufsorientierungspraktikum.
Die sogenannte Unterbeschäftigung auf dem Arbeitsmarkt stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozent auf 330.379 Personen. Die Unterbeschäftigung weist zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen aus, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. Dazu gehören auch die ukrainischen Geflüchteten, die an Sprach- und Integrationskursen teilnehmen.