Im November waren in Niedersachsen 259.712 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 1.696 Arbeitslose weniger (-0,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote betrug unverändert 5,8 Prozent. Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen ist saisonal bedingt. Ein Grund dafür ist unter anderem, dass vorübergehend arbeitslose jüngere Menschen noch bis in den November hinein ihre berufliche Ausbildung begonnen haben. Insgesamt bleibt die Situation am Arbeitsmarkt weiterhin angespannt.
„Die schwierige wirtschaftliche Situation wirkt sich vielschichtig auf den Arbeitsmarkt aus“, sagt Johannes Pfeiffer, Chef der Bundesagentur für Arbeit Niedersachsen-Bremen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt in diesem Jahr (Zugang an Arbeitsstellen seit Jahresbeginn) deutlich hinter dem Vorjahresniveau (-9,8 Prozent) zurück. Auch der Stellenbestand ist stark reduziert und sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9.246 Stellen (-12,4 Prozent). Und im Vergleich zum November 2023 ist die Zahl der Arbeitslosen sichtlich angestiegen (3,8 Prozent).
In wirtschaftlich angespannten Zeiten stehen Menschen mit Behinderungen oft vor besonders großen Herausforderungen am Arbeitsmarkt. Der Zugang zu Arbeitsstellen ist für sie häufig schwierig. „Deshalb unterstützt und fördert die Bundesagentur für Arbeit die Betriebe auf vielfältige Weise dabei, Menschen mit Behinderungen aus- und weiterzubilden oder einzustellen“, sagt Pfeiffer. „Denn Menschen mit Behinderungen haben gerade mit Blick auf den Fachkräftemangel eine wichtige Bedeutung auf dem Arbeitsmarkt.“ Hier bestehe noch Potenzial, die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften zu verringern. Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember hat die Bundesagentur für Arbeit eine digitale Aktionswoche für mehr Teilhabe am Arbeitsleben ausgerufen, die noch bis zu diesem Tag andauert und sich sowohl an Arbeitnehmer als auch an Arbeitgeber richtet. Informationen, technische Hinweise für die Teilnahme und den Zugang zu den dann noch laufenden Veranstaltungen gibt es auf: https://www.arbeitsagentur.de/k/digitale-aktionswoche-teilhabe .
Die sogenannte Unterbeschäftigung auf dem Arbeitsmarkt stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,0 Prozent auf 330.237 Personen. Die Unterbeschäftigung weist zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen aus, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. Dazu gehören auch die ukrainischen Geflüchteten, die an Sprach- und Integrationskursen teilnehmen.