Seit Beginn des Beratungsjahres 2021/2022 im Oktober vergangenen Jahres wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und den Jobcentern in den gemeinsamen Einrichtungen 5 600 Ausbildungsstellen gemeldet. Dies sind 800 oder 17,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
3 100 Jugendliche haben die Berufsberatung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 20 oder 0,7 Prozent mehr als im März 2021.
„Die Unternehmen haben in diesem Jahr deutlich mehr Ausbildungsstellen gemeldet als ein Jahr zuvor. Angesichts des zunehmenden Fachkräftebedarfs möchten viele Betriebe ihre Fachkräfte im eigenen Unternehmen ausbilden. Sie stehen im Wettbewerb mit anderen Firmen um die passende Bewerberin bzw. den passenden Bewerber. Ein Praktikum bietet häufig eine Brücke zur Ausbildung. Interessierte Jugendliche können sich vor Ort ein konkretes Bild sowohl vom Ausbildungsbetrieb als auch von der Tätigkeit und den Anforderungen des Ausbildungsberufes machen. Auch für den Arbeitgeber hat ein Praktikum Vorteile. Er lernt die potentiellen Azubis im Vorfeld besser kennen. Ich ermutige Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber auch jungen Menschen eine Chance zu geben, die auf den ersten Blick nicht zu den Wunschkandidaten gehören. In diesen Fällen haben wir gezielte Angebote und unterstützen. Dies kann zum Beispiel mit Hilfe der Einstiegsqualifizierung oder der Assistierten Ausbildung erfolgen“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.
Ergebnisse im Einzelnen:
Nachfrage nach Ausbildung
Von Oktober 2021 bis März 2022 haben rund 3 100 saarländische Jugendliche die Agentur für Arbeit oder eines der Jobcenter bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Anspruch genommen. Das waren 20 oder 0,7 Prozent Bewerberinnen und Bewerber mehr als zwölf Monate zuvor.
Mehr Männer als Frauen hatten sich für einen Ausbildungsplatz interessiert.
1 900 männliche Bewerber wurden gezählt und 1 200 Frauen.
54,4 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber werden die Schule in diesem Jahr verlassen, 44,6 Prozent sind bereits in früheren Jahren von der Schule abgegangen.
Unverändert konzentrierte sich ein Großteil der jungen Frauen auf nur zehn Berufe. 54,7 Prozent der Bewerberinnen bevorzugten folgende Berufe:
- Verkäuferin
- Medizinische Fachangestellte
- Kauffrau - Büromanagement
- Kauffrau im Einzelhandel
- Friseurin
- Verwaltungsfachangestellte für Kommunalverwaltung
- Zahnmedizinische Fachangestellte
- Bankkauffrau
- Tiermedizinische Fachangestellte
- Industriekauffrau
41,9 Prozent der Männer interessierten sich für die folgenden Berufe:
- Kfz.mechatroniker für PKW-Technik
- Verkäufer
- Elektroniker – Energie-/Gebäudetechnik
- Kaufmann für Büromanagement
- Anlagenmechaniker für Sanitär-/Heizung- und Klimatechnik
- Kaufmann im Einzelhandel
- Fachinformatiker - Anwendungsentwicklung
- Industriemechaniker
- Maler/Lackierer
- Fachkraft - Lagerlogistik
Bislang konnten 330 Bewerberinnen und Bewerber einen Ausbildungsplatz finden. 380 entschieden sich für einen weiteren Schulbesuch, ein Studium oder ein Praktikum. Weiterhin auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle sind 1 800 Frauen und Männer.
Das Angebot an Ausbildungsstellen
In den ersten sechs Monaten wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und den Jobcentern in den gemeinsamen Einrichtungen 5 600 Ausbildungsstellen gemeldet. Dies sind 800 oder 17,4 Prozent mehr Stellen als zwölf Monate zuvor.
„Die Zahlen spiegeln wider, dass wir einen sogenannten Bewerbermarkt haben. Auf 100 Ausbildungsstellen kommen 55 Bewerberinnen und Bewerber“, sagt Schulz.
Die meisten Ausbildungsstellen wurden für folgende Berufe gemeldet:
- Kaufmann/-frau im Einzelhandel (340 Stellen)
- Verkäufer/in (290 Stellen)
- Kaufmann/-frau – Büromanagement (260 Stellen)
- Kfz.mechatroniker/in – PKW-Technik (200 Stellen)
- Medizinische/r Fachangestellte/r (160 Stellen)
- Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (160 Stellen)
- Anlagenmechaniker/in für Sanitär-/Heizung- und Klimatechnik (140 Stellen)
- Elektroniker/in für Energie-/Gebäudetechnik (140 Stellen)
- Fachverkäufer/in – Lebensmittelhandwerk – Fleischerei (140 Stellen)
- Industriemechaniker/in (130 Stellen)
Derzeit sind noch 3 800 Ausbildungsstellen zu besetzen, 400 oder 11,9 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die meisten offenen Stellen gibt es in den Berufen:
- Kaufmann/-frau im Einzelhandel (240 offene Ausbildungsstellen)
- Verkäufer/in (210 offene Ausbildungsstellen)
- Kaufmann/-frau Büromanagement (170 offene Ausbildungsstellen)
- Medizinische/r Fachangestellte/r (110 offene Ausbildungsstellen)
- Bankkaufmann/-frau (100 offene Ausbildungsstellen)
- Anlagenmechaniker/in für Sanitär-/Heizung- und Klimatechnik (100 offene Ausbildungsstellen)
- Elektroniker/in für Energie-/Gebäudetechnik (100 offene Ausbildungsstellen)
- Fachverkäufer/in für Fleischerei (100 offene Ausbildungsstellen)
- Kfz.mechatroniker/in – PKW-Technik (90 offene Ausbildungsstellen)
- Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (90 offene Ausbildungsstellen)
Förderangebote der Agentur für Arbeit und der Jobcenter
Die Agentur für Arbeit und die Jobcenter halten ein breit gefächertes Angebot bereit, um junge Menschen beim Berufseinstieg oder auch während der
Berufsausbildung zu unterstützen und zu begleiten. Hierzu zählen zum Beispiel die Assistierte Ausbildung, Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen, berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen oder die Einstiegsqualifizierung. In diesem Jahr stehen hierfür insgesamt 14,7 Millionen Euro zur Verfügung.
Kontaktaufnahme zur Berufsberatung vor Ort
Jugendliche und Unternehmen können jederzeit Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, können sich unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 00 an die Agentur für Arbeit wenden.
Arbeitgeber, die gerne Berufsausbildungsstellen melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Rufnummer
0800 4 5555 20.
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