Der rheinland-pfälzische Arbeits- und Ausbildungsmarkt im April 2022

Rückgang der Arbeitslosigkeit   Viele offene Arbeitsstellen   Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag über dem Vorjahresniveau   Viele offene Ausbildungsstellen warten auf die passende Bewerberin bzw. den passenden Bewerber

03.05.2022 | Presseinfo Nr. 25

Im April setzte sich der Rückgang der Arbeitslosigkeit fort. Die Arbeitskräftenachfrage lag unverändert auf hohem Niveau. Im Vergleich zum Vorjahr wurden mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gezählt. Unternehmen reichten weniger Anzeigen für Kurzarbeit als im Vormonat ein.

Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im April
97 700 Frauen und Männer arbeitslos, 2 800 oder 2,8 Prozent weniger als im März. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 22 500 Arbeitslose weniger gezählt (minus 18,7 Prozent).

Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen - lag im April bei 4,3 Prozent. Vor vier Wochen betrug sie 4,5 Prozent und vor einem Jahr 5,3 Prozent.

„Die Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz sank im April wieder unter den Wert von
100 000. Mit Blick auf das Vorjahr sind deutlich weniger Frauen und Männer arbeitslos. Gegenüber April 2019 werden nur noch knapp 1 600 Arbeitslose mehr gezählt. Die Anzahl der gemeldeten Arbeitsstellen befindet sich auf hohem Niveau. Bislang sind die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf dem Arbeitsmarkt noch nicht spürbar“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im April bei 129 700 Personen. Das waren 22 700 oder 14,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Bewegungen am Arbeitsmarkt

Monat für Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.

In den letzten vier Wochen meldeten sich 7 900 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 600 oder 8,4 Prozent mehr als einen Monat zuvor. Gegenüber April 2021 gab es einen Rückgang um 900 oder 10,4 Prozent.

8 100 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 100 oder 1,8 Prozent mehr als im März. Im Vergleich zu April 2021 waren es 1 300 oder 13,6 Prozent weniger.

Im April waren 46 200 offene Arbeitsstellen gemeldet,1 100 oder 2,5 Prozent mehr als im März. Gegenüber dem Vorjahr lag der Stellenbestand mit 12 300 Stellen oder 36,2 Prozent im Plus. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (10 850), im Verarbeitenden Gewerbe (5 190), im Handel (5 170), im Gesundheits- und Sozialwesen
(4 870) sowie im Baugewerbe (3 730) gemeldet.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Im Februar 2022 - das ist der derzeit aktuellste Datenstand - wurden 1 470 300 Beschäftigte gezählt, 2,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 2,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung im Vergleich zum Vorjahr sorgten in Rheinland-Pfalz vor allem der Handel (plus 2 700 auf 205 700), das Gesundheitswesen (plus 3 100 auf 126 400), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 3 200 auf 81 700) sowie die Zeitarbeit (plus 3 300 auf 32 100).

Ein Rückgang war im Vergleich zum Vorjahr im Finanz- und Versicherungssektor (minus 500 auf 36 200) festzustellen.

Kurzarbeit

Im April zeigten die Unternehmen erneut weniger Kurzarbeit an. Insgesamt gingen 210 Anzeigen für 3 200 Beschäftigte bei den Agenturen für Arbeit ein. Im Monat März waren es 430 Anzeigen. Betroffen waren 6 700 Beschäftigte.

Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Januar 2022 4 800 Betriebe für 26 600 Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.

Der rheinland-pfälzische Ausbildungsmarkt im April

Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2021 haben 15 900 rheinland-pfälzische Jugendliche die Agenturen für Arbeit oder eines der Jobcenter bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Anspruch genommen. Dies waren rund 1 400 oder 8,1 Prozent weniger als vor einem Jahr. 22 600 Ausbildungsstellen waren bislang gemeldet, 1 500 oder 7,2 Prozent mehr als zwölf Monate zuvor.

Derzeit sind noch 8 500 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dem gegenüber stehen 14 600 offene Ausbildungsplätze.

„Die Chancen für junge Frauen und Männer auf einen Ausbildungsplatz sind sehr gut. Ich ermutige die Jugendlichen Kontakt zu unseren Berufsberaterinnen und -beratern aufzunehmen. Sie unterstützen gerne bei der Suche nach einer Ausbildung, beraten und zeigen individuelle Wege auf“, so Heidrun Schulz.

Jugendliche und Unternehmen können jederzeit Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, können sich unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 00 an die Agentur für Arbeit wenden.

Arbeitgeber, die gerne Berufsausbildungsstellen melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.

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