Im April setzte sich der Rückgang der Arbeitslosigkeit fort. Die Arbeitskräftenachfrage lag unverändert auf hohem Niveau. Im Vergleich zum Vorjahr wurden mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gezählt. Unternehmen reichten weniger Anzeigen für Kurzarbeit als im Vormonat ein.
Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im April
31 800 Frauen und Männer arbeitslos, 600 oder 1,8 Prozent weniger als im März. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 6 200 Arbeitslose weniger gezählt (minus 16,3 Prozent).
Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen - lag im April bei 6,0 Prozent. Vor vier Wochen betrug sie 6,1 Prozent und vor einem Jahr 7,1 Prozent.
„Die Arbeitslosigkeit im Saarland ist den dritten Monat in Folge gesunken. Auch mit Blick auf das Vorjahr sind weniger Frauen und Männer arbeitslos. Gegenüber April 2019 werden nur knapp 100 Arbeitslose mehr gezählt. Die Anzahl der gemeldeten Arbeitsstellen befindet sich auf hohem Niveau. Bislang sind die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf dem Arbeitsmarkt noch nicht spürbar“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im April bei 44 600 Personen. Das waren 6 000 oder 11,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Bewegungen am Arbeitsmarkt
Monat für Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.
In den letzten vier Wochen meldeten sich 2 200 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 200 oder 11,6 Prozent mehr als einen Monat zuvor. Gegenüber April 2021 gab es einen Rückgang um 150 oder 6,2 Prozent.
2 100 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, fast so viele wie im März. Im Vergleich zu April 2021 waren es 500 oder 17,8 Prozent weniger.
Im April waren 12 200 offene Arbeitsstellen gemeldet,100 oder 0,9 Prozent mehr als im März. Gegenüber dem Vorjahr lag der Stellenbestand mit 3 850 Stellen oder 46,2 Prozent im Plus. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (2 330), im Gesundheits- und Sozialwesen (1 810), im Handel (1 400), im Verarbeitenden Gewerbe (1 340) und im Baugewerbe (1 000) registriert.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Im Februar 2022 - das ist der derzeit aktuellste Datenstand - wurden 392 400 Beschäftigte gezählt, 1,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 2,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung im Vergleich zum Vorjahr sorgten im Saarland vor allem das Gesundheitswesen (plus 1 000 auf 35 700), die öffentliche Verwaltung (plus 700 auf 25 600), die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (plus 700 auf 18 200), die sonstigen und privaten Dienstleistungen (plus 800 auf 12 400) sowie der Bereich Information und Kommunikation (plus 700 auf 11 300).
Ein Rückgang war im Vergleich zum Vorjahr insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe (minus 200 auf 88 800) und im Finanz- und Versicherungssektor (minus 200 auf 11 200) festzustellen.
Kurzarbeit
Im April zeigten die Unternehmen erneut weniger Kurzarbeit an. Insgesamt gingen 60 Anzeigen für 1 200 Beschäftigte bei der Agentur für Arbeit ein. Im Monat März waren es 90 Anzeigen. Betroffen waren 1 500 Beschäftigte.
Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Januar 2022 1 300 Betriebe für 9 000 Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.
Der saarländische Ausbildungsmarkt im April
Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2021 haben 3 500 saarländische Jugendliche die Agentur für Arbeit oder eines der Jobcenter bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Anspruch genommen. Dies waren rund 200 oder 5,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. 6 000 Ausbildungsstellen waren bislang gemeldet, 900 oder 18,1 Prozent mehr als zwölf Monate zuvor.
Derzeit sind noch 1 800 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dem gegenüber stehen 3 700 offene Ausbildungsplätze.
„Die Chancen für junge Frauen und Männer auf einen Ausbildungsplatz sind sehr gut. Ich ermutige die Jugendlichen Kontakt zu unseren Berufsberaterinnen und -beratern aufzunehmen. Sie unterstützen gerne bei der Suche nach einer Ausbildung, beraten und zeigen individuelle Wege auf“, so Heidrun Schulz.
Jugendliche und Unternehmen können jederzeit Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, können sich unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 00 an die Agentur für Arbeit wenden.
Arbeitgeber, die gerne Berufsausbildungsstellen melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.
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