Der saarländische Arbeits- und Ausbildungsmarkt im Mai 2022

Weniger Arbeitslose an der Saar Mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte als im Vorjahr Noch 3 600 offene Ausbildungsstellen sind gemeldet

31.05.2022 | Presseinfo Nr. 29

In den letzten vier Wochen ist die Arbeitslosigkeit im Saarland erneut gesunken. Unverändert sind viele offene Arbeitsstellen gemeldet und im Vergleich zum Vorjahr wurden mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gezählt. Die Anzeigen zur Kurzarbeit waren rückläufig.

Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Mai
31 400 Frauen und Männer arbeitslos. Das waren 500 oder 1,4 Prozent weniger als im April und 5 600 oder 15,0 Prozent weniger als im Mai 2021.

Die Arbeitslosenquote* - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen - lag im Mai unverändert bei 6,0 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 7,0 Prozent.

„Der Arbeitsmarkt im Saarland zeigt sich weiter robust. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit setzte sich weiter fort. Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges schlagen sich nicht in den Kennzahlen am Arbeitsmarkt nieder. Wir verzeichnen die niedrigste Mai-Arbeitslosigkeit seit dem Jahr 1981“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. „Die Nachfrage nach Arbeitskräften, vor allem nach Fachkräften, steigt stetig weiter. Gerade jetzt zeigt sich, dass die berufliche Ausbildung ein Garant für eine zukunftsweisende Beschäftigung ist.“

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Mai bei 44 000 Personen. Das waren 5 500 oder 11,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Bewegungen am Arbeitsmarkt

Monat für Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.

In den letzten vier Wochen meldeten sich 1 900 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 300 oder 13,4 Prozent weniger als einen Monat zuvor. Gegenüber Mai 2021 betrug der Rückgang 100 oder 5,3 Prozent.

1 900 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 300 oder 12,6 Prozent weniger als vier Wochen zuvor und 600 oder 24,3 Prozent weniger als im Vorjahr.

Im Mai waren 12 200 offene Arbeitsstellen gemeldet, 50 oder 0,4 Prozent mehr als im April. Gegenüber dem Vorjahr lag der Stellenbestand mit 3 600 Stellen oder 41,8 Prozent im Plus. Die meisten Stellen wurden in der Zeitarbeit (2 240), im Gesundheits- und Sozialwesen (1 750), im Verarbeitenden Gewerbe (1 490), im Handel
(1 370) sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (1 020) gezählt.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Im März 2022 - das ist der derzeit aktuellste Datenstand - waren 392 900 Beschäftigte registriert, 1,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 2,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung im Vergleich zum Vorjahr sorgten im Saarland vor allem das Gesundheitswesen (plus 1 000 auf 35 700), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 900 auf 25 100), die sonstigen und privaten Dienstleistungen (plus 900 auf 12 500), die Informations- und Kommunikationsbranche (plus 700 auf 11 300) sowie das Gastgewerbe (plus 800 auf 9 700).

Ein Rückgang war im Vergleich zum Vorjahr insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe (minus 500 auf 88 800) und im Finanz- und Versicherungssektor (minus 400 auf 11 000) festzustellen.

Kurzarbeit

Im Mai gingen bei der Agentur für Arbeit 50 Anzeigen auf Kurzarbeit ein. Betroffen waren 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im April wurden 60 Anzeigen für 1 200 Beschäftigte gezählt.

Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Februar 2022 1 300 Betriebe für 9 700 Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.

Der saarländische Ausbildungsmarkt im Mai

Von Oktober 2021 bis Mai 2022 haben rund 3 700 saarländische Jugendliche die Agentur für Arbeit oder eines der Jobcenter bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Anspruch genommen. Das waren 200 oder 4,5 Prozent Bewerberinnen und Bewerber mehr als zwölf Monate zuvor.

Unverändert konzentrierte sich ein Großteil der jungen Frauen auf nur zehn Berufe. 55,9 Prozent der Bewerberinnen bevorzugten folgende Berufe:

  • Verkäuferin
  • Medizinische Fachangestellte
  • Kauffrau - Büromanagement
  • Kauffrau im Einzelhandel
  • Friseurin
  • Verwaltungsfachangestellte für Kommunalverwaltung
  • Zahnmedizinische Fachangestellte
  • Tiermedizinische Fachangestellte
  • Industriekauffrau
  • Bankkauffrau

42,3 Prozent der Männer interessierten sich für die folgenden Berufe:

  • Kfz.mechatroniker für PKW-Technik
  • Verkäufer
  • Elektroniker – Energie-/Gebäudetechnik
  • Anlagenmechaniker für Sanitär-/Heizung- und Klimatechnik
  • Kaufmann für Büromanagement
  • Fachinformatiker – Anwendungsentwicklung
  • Kaufmann im Einzelhandel
  • Maler/Lackierer
  • Fachkraft – Lagerlogistik
  • Fachinformatiker - Systemintegration

Bislang konnten 700 Bewerberinnen und Bewerber einen Ausbildungsplatz finden. 560 entschieden sich für einen weiteren Schulbesuch, ein Studium oder ein Praktikum. Weiterhin auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle sind 1 700 Frauen und Männer.

Seit Oktober 2021 wurden der Agentur für Arbeit und den Jobcentern in den gemeinsamen Einrichtungen 6 300 Ausbildungsstellen gemeldet. Dies sind 900 oder 15,8 Prozent mehr Stellen als zwölf Monate zuvor.

Die meisten Ausbildungsstellen wurden für folgende Berufe gemeldet:

  • Kaufmann/-frau im Einzelhandel (370 Stellen)
  • Kaufmann/-frau – Büromanagement (310 Stellen)
  • Verkäufer/in (300 Stellen)
  • Kfz.mechatroniker/in – PKW-Technik (230 Stellen)
  • Medizinische/r Fachangestellte/r (200 Stellen)
  • Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (190 Stellen)
  • Anlagenmechaniker/in für Sanitär-/Heizung- und Klimatechnik (150 Stellen)
  • Elektroniker/in für Energie-/Gebäudetechnik (150 Stellen)
  • Fachverkäufer/in – Lebensmittelhandwerk – Fleischerei (140 Stellen)
  • Industriemechaniker/in (140 Stellen)

Derzeit sind noch 3 600 Ausbildungsstellen zu besetzen, 500 oder 17,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Heidrun Schulz motiviert junge Frauen und Männer ihre Chancen zu nutzen: „Es ist noch nicht zu spät eine Ausbildungsstelle zu finden. In fast jeder Branche befinden sich interessante Angebote. Mit Hilfe eines Praktikums können sich Jugendliche Einblicke in das konkrete Tätigkeitsfeld verschaffen. Unsere Berufsberaterinnen und -berater helfen gerne weiter und stehen für persönliche Gespräche zur Verfügung.“

Die meisten offenen Stellen gibt es aktuell den Berufen:

  • Kaufmann/-frau im Einzelhandel (220 offene Ausbildungsstellen)
  • Verkäufer/in (200 offene Ausbildungsstellen)
  • Kaufmann/-frau Büromanagement (170 offene Ausbildungsstellen)
  • Medizinische/r Fachangestellte/r (110 offene Ausbildungsstellen)
  • Kfz.mechatroniker/in – PKW-Technik (110 offene Ausbildungsstellen)
  • Bankkaufmann/-frau (100 offene Ausbildungsstellen)
  • Fachverkäufer/in für Fleischerei (90 offene Ausbildungsstellen)
  • Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (90 offene Ausbildungsstellen)
  • Anlagenmechaniker/in für Sanitär-/Heizung- und Klimatechnik (80 offene Ausbildungsstellen)
  • Handelsfachwirt/in (80 offene Ausbildungsstellen)

Förderangebote der Agentur für Arbeit und der Jobcenter

Die Agentur für Arbeit und die Jobcenter halten ein breit gefächertes Angebot bereit, um junge Menschen beim Berufseinstieg oder auch während der Berufsausbildung zu unterstützen und zu begleiten. Hierzu zählen zum Beispiel die Assistierte Ausbildung, Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen, berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen oder die Einstiegsqualifizierung. In diesem Jahr stehen hierfür insgesamt 14,3 Millionen Euro zur Verfügung.

Kontaktaufnahme zur Berufsberatung vor Ort

Jugendliche und Unternehmen können jederzeit Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, können sich unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 00 an die Agentur für Arbeit wenden.

Arbeitgeber, die gerne Berufsausbildungsstellen melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.

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