Die Menschen, die seit Februar 2022 aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, werden seit 1. Juni von den Jobcentern betreut. Sie wechselten vom Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) in die Grundsicherung (SGB II).
„Durch den Wechsel in die Grundsicherung ist es uns möglich, Betreuung und Hilfe aus einer Hand zu leisten“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. „Seit dem Jahr 2015 haben wir umfangreiche Erfahrung in Bezug auf die Betreuung und Begleitung geflüchteter Menschen in Arbeit und Ausbildung gesammelt. Zunächst ist es wichtig, dass die Frauen und Männer aus der Ukraine einen Deutschsprachkurs besuchen, denn die deutsche Sprache ist der Schlüssel zum Einstieg in den Arbeitsmarkt.“
Im Juli waren 1 130 geflüchtete Frauen und Männer bei den Jobcentern im Saarland arbeitslos gemeldet. Mit 76 Prozent ist der Anteil der Frauen am größten.
100 der gemeldeten Arbeitslosen sind unter 25 Jahre alt. 880 sind zwischen 25 und unter 55 Jahre alt und 150 sind älter als 55 Jahre.
Die Jobcenter beraten und unterstützen beim Eintritt in den Arbeits- oder Ausbildungsmarkt. In einem ersten Schritt erhalten die geflüchteten Menschen bei Bedarf Unterstützung bei der Suche nach einer Kinderbetreuung, beim Spracherwerb sowie bei der Anerkennung von Schul- und Berufsabschlüssen. Danach sind Unterstützung bei der Vermittlung in Beschäftigung, Qualifizierung und Weiterbildung und auch Unterstützung bei der Anerkennung von Berufs- und Bildungsabschlüssen möglich. Ziel ist es, die Menschen ausbildungsadäquat zu vermitteln.
„Die Verständigung erfolgt in aller Regel mit Hilfe unserer Dolmetscherhotline in ukrainischer und russischer Sprache. Vereinzelt ist es uns auch gelungen Muttersprachler zu gewinnen“, berichtet Schulz.
Des Weiteren bietet die Bundesagentur für Arbeit geflüchteten Menschen aus der Ukraine eine spezielle Landingpage zu allen relevanten Informationen zum Thema Leben und Arbeiten in Deutschland an.
https://www.arbeitsagentur.de/ukraine
Nach Betriebsbefragungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hatten bislang neun Prozent aller Unternehmen in Deutschland Kontakt zu arbeitsuchenden geflüchteten Menschen aus der Ukraine. Zu einer Einstellung im Rahmen einer Beschäftigung, einer Ausbildung oder eines Praktikums kam es in etwa zwei Prozent aller Betriebe.
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