Der saarländische Arbeitsmarkt im September 2022

Der saisonbedingte Rückgang der Arbeitslosigkeit von August auf September fällt geringer aus als üblich. Weiterhin liegt der Stellenbestand auf einem hohen Niveau. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag über dem Vorjahresniveau.

30.09.2022 | Presseinfo Nr. 45

Die Arbeitslosigkeit im Saarland ist im September zurückgegangen. Die hohe Nachfrage der Betriebe nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hält an. Im Vergleich zum Vorjahr wurden mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gezählt. Die Anzeigen für Kurzarbeit bleiben auf ähnlichem Niveau wie im Vormonat.

Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im September
34 000 Frauen und Männer arbeitslos, 300 oder 0,8 Prozent weniger als im August. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 500 Arbeitslose weniger gezählt (minus 1,4 Prozent).

Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen - lag im September bei 6,5 Prozent, wie auch im Vormonat und im September 2021.

„Die typische September-Entwicklung, die mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit einhergeht, fällt schwächer aus als sonst üblich. Ein erhöhter Beratungsbedarf für die Kurzarbeit ist festzustellen, die Zahl der Anzeigen bleibt aber auf dem bisherigen Niveau. Trotz schwieriger werdenden Rahmenbedingungen nimmt die Beschäftigung weiter zu, die Stellengesuche der Unternehmen liegen immer noch deutlich über dem Vorjahr. Der Arbeitsmarkt zeigt sich somit robust, Risikoanzeichen sind dennoch erkennbar. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung prognostiziert trotz drohender Rezession angesichts des hohen Arbeitskräftebedarfs auch für 2023 keinen Einbruch“, so Walter Hüther, Geschäftsführer Interner Service der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im September bei 46 100 Personen. Das waren 600 oder 1,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Bewegungen am Arbeitsmarkt

Monat für Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.

In den letzten vier Wochen meldeten sich 2 200 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 500 oder 18,7 Prozent weniger als einen Monat zuvor. Gegenüber September 2021 wurde ein Rückgang von 100 Personen oder 3,6 Prozent verzeichnet.

2 500 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 600 oder 31,6 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 300 oder 10,8 Prozent weniger.

In den vergangenen vier Wochen meldeten Betriebe 1 800 neue Arbeitsstellen. Dies waren 1 000 oder 36,5 Prozent weniger Stellen als im August. Insgesamt waren im September 12 400 offene Stellen gemeldet, 600 oder 4,4 Prozent weniger als einen Monat zuvor. Gegenüber dem Vorjahr wurden 2 000 Stellen mehr gezählt (plus 19,8 Prozent). Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (2 260), im Gesundheits- und Sozialwesen (1 770), im Verarbeitenden Gewerbe (1 460), im Handel (1 380) und im Baugewerbe (1 080) registriert.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Im Juli 2022 - das ist der derzeit aktuellste Datenstand - wurden 389 300 Beschäftigte gezählt, 0,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 1,8 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung im Vergleich zum Vorjahr sorgten im Saarland vor allem die öffentliche Verwaltung (plus 300 auf 25 500), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 900 auf 25 200), der Bereich Information und Kommunikation (plus 700 auf 11 500), die sonstigen Dienstleistungen (plus 400 auf 11 400) sowie das Gastgewerbe (plus 600 auf 10 100).

Ein Rückgang war im Vergleich zum Vorjahr insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe (minus 800 auf 88 500) und im Finanz- und Versicherungssektor (minus 400 auf 10 800) festzustellen.

Kurzarbeit

Im September zeigten die Unternehmen Kurzarbeit in ähnlichem Umfang wie im Vormonat an. Insgesamt gingen rund 25 Anzeigen für 600 Beschäftigte bei der Agentur für Arbeit ein.

Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Juni 2022 450 Betriebe für 4 710 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Kurzarbeit umgesetzt.

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