Der rheinland-pfälzische Arbeitsmarkt im Januar 2022

Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr setzte sich fort; zusätzlich sank die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen erstmals wieder unter den Wert des Vorjahres Deutliche Zunahme bei den gemeldeten Arbeitsstellen  im Vergleich zum Vorjahr Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag über dem Vorjahresniveau

01.02.2022 | Presseinfo Nr. 5

Zu Jahresbeginn stieg die Zahl der Arbeitslosen in Rheinland-Pfalz im Vergleich zum Vormonat an. Unternehmen fragten in hohem Umfang Arbeitskräfte nach und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag über dem Vorjahreswert. Der Anstieg der Anzeigen auf Kurzarbeit in Rheinland-Pfalz war moderat.

Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Januar
104 600 Frauen und Männer arbeitslos, 6 200 oder 6,3 Prozent mehr als einen Monat zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr waren 21 000 Menschen weniger arbeitslos; das entspricht einem Minus von 16,7 Prozent. Auch gegenüber dem Januar vor der Pandemie, also Januar 2020, waren weniger Menschen arbeitslos (minus 2 200 oder minus 2,1 Prozent).

Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag bei 4,6 Prozent. Im Dezember betrug sie 4,4 Prozent und vor einem Jahr 5,6 Prozent.

„Wir starten mit positiven Signalen in das neue Jahr. Die Arbeitslosigkeit ist rückläufig zum Vorjahr, erstmals auch im Segment der langzeitarbeitslosen Menschen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist immer noch ungebremst hoch. Die Zahl der kurzarbeitenden Unternehmen steigt in Rheinland-Pfalz zwar moderat an, dennoch sind wir zuversichtlich, dass wir in den kommenden Monaten vielen Menschen eine Chance auf dem Arbeitsmarkt anbieten können“, berichtet Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Januar bei 135 100 Personen. Das waren
21 800 oder 13,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Bewegungen am Arbeitsmarkt

Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.

In den letzten vier Wochen meldeten sich 12 500 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 3 800 oder 44,2 Prozent mehr als vier Wochen zuvor, aber 2 300 oder 15,5 Prozent weniger als im Vorjahr.

5 800 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 400 oder 6,6 Prozent weniger als im Dezember, im Vergleich zum Vorjahr waren es 200 oder 4,0 Prozent weniger.

Im ersten Monat des Jahres meldeten Betriebe 6 900 offene Arbeitsstellen; dies waren 1 600 oder 18,8 Prozent weniger als im Dezember, aber 28,4 Prozent mehr als im Januar 2021. Insgesamt waren 42 100 Stellen gemeldet, 11 800 oder 39,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (9 620), im Handel (4 990), im Verarbeitenden Gewerbe (4 720), im Gesundheits- und Sozialwesen
(4 600) und im Baugewerbe (3 430) gemeldet.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag in Rheinland-Pfalz im November 2021 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 1 482 300 Beschäftigten
1,7 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 1,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten vor allem das Gesundheitswesen (plus 2 400 auf 126 000), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 2 800 auf 81 400), Verkehr und Lagerei (plus 2 400 auf 75 100) sowie die Zeitarbeit (plus 2 900 auf 33 000).

Ein Rückgang war insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe (minus 300 auf
317 100) und bei den sonstigen und privaten Dienstleistungen (minus 300 auf
52 500) festzustellen.

Kurzarbeit

Im Januar zeigten viele Unternehmen Kurzarbeit an, der Anstieg war jedoch nicht so stark wie im Vormonat. 1 200 Anzeigen wurden gezählt, 200 mehr als im Dezember. Die Anzeigen wurden für 11 100 Beschäftigte gestellt.

„Im letzten Monat war ein moderater Anstieg der Anzeigen auf Kurzarbeit erkennbar, ein mögliches Anzeichen zur Trendwende. Weiterhin ist der Hotel- und Gastronomiebereich, sowie der Einzelhandel stark betroffen“, berichtet Heidrun Schulz.

Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Oktober 4 100 Betriebe für 22 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.

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