Der rheinland-pfälzische Arbeitsmarkt im Oktober 2022

Weniger arbeitslose Menschen in Rheinland-Pfalz Viele offene Arbeitsstellen Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag über dem Vorjahresniveau

02.11.2022 | Presseinfo Nr. 52

Im Oktober ist die Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz gesunken. Unverändert sind viele offene Arbeitsstellen gemeldet. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag über dem Vorjahreswert. In den letzten vier Wochen zeigten Unternehmen wieder mehr Kurzarbeit an.

Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Oktober
102 600 Frauen und Männer arbeitslos, 2 800 oder 2,7 Prozent weniger als im September. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2 300 Arbeitslose mehr gezählt (plus 2,3 Prozent).

Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen - lag im Oktober bei 4,6 Prozent. Vor vier Wochen betrug sie 4,7 Prozent und vor einem Jahr 4,4 Prozent.

„In den letzten vier Wochen ist die Arbeitslosigkeit sowohl im Bereich der Arbeitslosenversicherung als auch im Bereich der Grundsicherung gesunken. Im Jahr 2023 werden Kriegsfolgen und Krisen die bisher positive Entwicklung am Arbeitsmarkt vermutlich dämpfen. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) prognostiziert für das nächste Jahr einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um 1,0 Prozent in Rheinland-Pfalz. Hinsichtlich der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung rechnet das IAB mit einem Plus von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Oktober bei 137 700 Personen. Das waren 5 800 oder 4,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Bewegungen am Arbeitsmarkt

Monat für Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.

In den letzten vier Wochen meldeten sich 8 600 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 300 oder 3,6 Prozent mehr als einen Monat zuvor. Gegenüber Oktober 2021 wurde ein Anstieg von 500 Personen oder 6,7 Prozent verzeichnet.

7 200 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 1 700 oder 19,1 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 400 oder 5,3 Prozent weniger.

In den vergangenen vier Wochen meldeten die Unternehmen 7 100 neue Arbeitsstellen. Dies waren 60 oder 0,8 Prozent weniger Stellen als im September. Insgesamt waren im Oktober 46 500 offene Stellen gemeldet, 4 500 oder 10,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (11 170), im Handel (5 640), im Verarbeitenden Gewerbe (5 060), im Gesundheits- und Sozialwesen (4 960) sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen 4 030) registriert.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Im August 2022 - das ist der derzeit aktuellste Datenstand - wurden 1 484 500 Beschäftigte gezählt, 1,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 1,7 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung im Vergleich zum Vorjahr sorgten in Rheinland-Pfalz vor allem das Verarbeitende Gewerbe (plus 1 500 auf 317 300), das Gesundheitswesen (plus 1 800 auf 126 100), die öffentliche Verwaltung (plus 1 600 auf 100 900), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 3 100 auf 83 300) sowie das Gastgewerbe (plus 2 500 auf 46 600).

Ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr war im Sozialwesen (minus 100 auf 113 100), im Finanz- und Versicherungssektor (minus 300 auf 36 500) sowie bei den privaten Haushalten (minus 200 auf 2 700) festzustellen.

Kurzarbeit

Im Oktober zeigten die Unternehmen mehr Kurzarbeit an. Insgesamt gingen rund 200 Anzeigen für 3 400 Beschäftigte bei den Agenturen für Arbeit ein. Im September wurden 100 Anzeigen gezählt.

Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Juli 2022 200 Betriebe für 3 400 Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.

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