Der rheinland-pfälzische Arbeitsmarkt im Februar 2022

Rückgang der Arbeitslosigkeit Nachfrage nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hält an Mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte als im Vorjahr

02.03.2022 | Presseinfo Nr. 6

Im zweiten Monat des Jahres 2022 ist die Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz gesunken. Von diesem Rückgang konnten fast alle Personengruppen profitieren. Die Zahl der gemeldeten offenen Arbeitsstellen befand sich unverändert auf hohem Niveau. Gegenüber dem Vorjahr lag die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Plus. Die Anzeigen auf Kurzarbeit waren in den letzten vier Wochen rückläufig.

Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Februar
103 200 Frauen und Männer arbeitslos. Dies waren 1 500 oder 1,4 Prozent weniger als vier Wochen zuvor. Gegenüber Februar 2021 wurden 22 700 arbeitslose Personen oder 18,0 Prozent weniger gezählt. Auch mit Blick auf den Februar 2020, also dem Monat vor der Corona Pandemie, war die Arbeitslosigkeit mit 2,4 Prozent (minus 2 500) jetzt niedriger.

Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag im Februar bei 4,6 Prozent. Vor einem Monat betrug sie ebenfalls 4,6 Prozent und vor einem Jahr 5,6 Prozent.

„Der Arbeitsmarkt in Rheinland-Pfalz hat sich in den letzten Monaten positiv entwickelt. Im Februar ist die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer gesunken und lag auch unter dem Vor-Corona-Wert im Februar 2020. Die Personalnachfrage der Unternehmen war deutlich gestiegen, zuletzt um rund 40 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Für die weitere Entwicklung werden die Folgen des Angriffes auf die Ukraine und die sich daraus ergebenden Auswirkungen auch auf den Arbeitsmarkt entscheidend sein“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Februar bei 134 700 Personen. Das waren
23 200 oder 14,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Bewegungen am Arbeitsmarkt

Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.

In den letzten vier Wochen meldeten sich 8 400 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 4 100 oder 33,0 Prozent weniger als vier Wochen zuvor. Seit Jahresbeginn wurden 20 900 Zugänge aus Erwerbstätigkeit gezählt,
3 000 oder 12,6 Prozent weniger als im Vorjahr.

7 500 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 1 700 oder 29,4 Prozent mehr als einen Monat zuvor. Seit Jahresbeginn beendeten 13 300 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit. Im Vergleich zum Vorjahr waren dies 100 oder 0,8 Prozent weniger.

Im Februar meldeten rheinland-pfälzische Unternehmen 9 700 neue Arbeitsstellen. Dies waren 2 800 oder 40,5 Prozent mehr als im Januar. Insgesamt waren 43 600 Stellen gemeldet, 12 600 oder 40,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (10 040), im Handel (5 080), im Verarbeitenden Gewerbe (4 840), im Gesundheits- und Sozialwesen (4 730) sowie bei den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (3 540) gemeldet.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag in Rheinland-Pfalz im Dezember 2021 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 1 472 500 Beschäftigten 1,8 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 1,8 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten in Rheinland-Pfalz vor allem das Gesundheitswesen (plus 2 700 auf 126 300), das Sozialwesen (plus 2 300 auf 115 000), das Baugewerbe (plus 2 300 auf 98 000), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 2 600 auf 81 100) sowie die Zeitarbeit (plus 2 900 auf 31 500). Ein Rückgang war bei den sonstigen und privaten Dienstleistungen (minus 200 auf 52 200) sowie bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (minus 300 auf 36 600) festzustellen.

Kurzarbeit

Im Februar zeigten Unternehmen weniger Kurzarbeit an. 700 Anzeigen wurden gezählt. Im Januar gingen noch 1 400 Anzeigen ein. Die Anzeigen, die im Februar eingereicht wurden, bezogen sich auf 5 500 Beschäftigte.

Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im November 4 100 Betriebe für 24 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.

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