Der saarländische Arbeitsmarkt im Januar 2023

Mehr arbeitslose Menschen im Saarland

Unternehmen meldeten weniger offene Stellen

Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag leicht über dem Vorjahresniveau

31.01.2023 | Presseinfo Nr. 10

Zu Beginn des Jahres ist die Arbeitslosigkeit gestiegen. Die Kräftenachfrage der Unternehmen ging zurück. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag unverändert über dem Vorjahresniveau.

Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Januar 35 400 Frauen und Männer arbeitslos, 1 700 oder 5,1 Prozent mehr als vier Wochen zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 1 700 Arbeitslose mehr gezählt, ein Plus von 5,2 Prozent.

Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag im Januar bei 6,7 Prozent. Vor einem Monat betrug sie 6,4 Prozent und vor einem Jahr 6,3 Prozent.

„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar ist insbesondere auf zwei Gründe zurückzuführen. Wie meist zum Jahreswechsel haben mehr Frauen und Männer ihre Beschäftigung verloren und meldeten sich daher arbeitslos. Des Weiteren haben sich in den letzten vier Wochen wieder mehr geflüchtete Menschen aus der Ukraine bei den Jobcentern gemeldet“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. „Mit Blick auf die registrierten Arbeitsstellen stellen wir einen Rückgang bei der Arbeitskräftenachfrage fest. Sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch im Vergleich zum Vorjahr meldeten die Unternehmen deutlich weniger neue Stellen. Dennoch liegt der Stellenbestand auf hohem Niveau und wir zählen mehr Stellen als im Vorjahr.“

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Januar bei 48 600 Personen. Das waren 2 900 oder 6,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Bewegungen am Arbeitsmarkt

Im Januar meldeten sich 3 000 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 800 oder 37,7 Prozent mehr als vier Wochen zuvor.

1 500 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 40 oder 2,6 Prozent mehr als im Dezember 2022.

Unternehmen meldeten im Januar 1 400 offene Arbeitsstellen bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern (in gemeinsamer Trägerschaft). Dies waren 600 oder 28,8 Prozent weniger als im Vormonat und 800 oder 35,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Insgesamt waren im Januar 11 400 Stellen gemeldet, 300 oder 3,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (2 000), im Gesundheits- und Sozialwesen (1 530), im Verarbeitenden Gewerbe (1 520), im Handel (1 220) sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (1 090) registriert.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Saarland im November 2022 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 395 900 Beschäftigten 0,3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 1,4 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten im Saarland vor allem die öffentliche Verwaltung (plus 600 auf 26 200), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 1 000 auf 25 800), der Bereich Erziehung und Unterricht (plus 300 auf 15 100), der Bereich Information und Kommunikation (plus 700 auf 11 800) sowie das Gastgewerbe (plus 300 auf 10 100).

Ein Rückgang war insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe (minus 400 auf 88 800), bei den sonstigen Dienstleistungen (minus 500 auf 11 000) und im Finanz- und Versicherungssektor (minus 500 auf 10 800) erkennbar.

Kurzarbeit

Im Januar zeigten rund 40 Betriebe für 2 100 Beschäftigte Kurzarbeit an.

Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Oktober 2022 50 Betriebe für
1 200 Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.