In den letzten vier Wochen ist die Arbeitslosigkeit im Saarland geringfügig zurückgegangen. Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen war rückläufig, befand sich allerdings nach wie vor auf hohem Niveau. Unverändert wurden mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gezählt als im Vorjahr.
Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im März 35 500 Frauen und Männer arbeitslos, 100 oder 0,3 Prozent weniger als im Februar. Im Vergleich zum März 2022 wurden 3 100 Arbeitslose oder 9,7 Prozent mehr gezählt.
Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag im März bei 6,8 Prozent und entsprach somit der Quote des Vormonats. Vor einem Jahr betrug sie 6,1 Prozent.
„Mit Blick auf das Vorjahr waren im März deutlich mehr Menschen arbeitslos. Insbesondere im Bereich der Grundsicherung zählten wir mehr arbeitslose Frauen und Männer. 25 200 Menschen waren hier arbeitslos gemeldet, 3 100 oder 14,0 Prozent mehr als vor zwölf Monaten. Unverändert macht sich hier die Entwicklung bemerkbar, dass die geflüchteten Menschen aus der Ukraine seit Juni 2022 in den Jobcentern betreut werden“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. „Einige unter ihnen haben bereits eine Arbeitsstelle aufgenommen. Wichtig ist, dass ausreichende Sprachkenntnisse vorliegen, denn dies ist der Schlüssel zum Einstieg in den Arbeitsmarkt. Da überwiegend Frauen mit Kindern zu uns gekommen sind, muss ebenfalls die Kinderbetreuung gesichert sein.“
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im März bei 49 000 Personen. Das waren 4 000 oder 9,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Bewegungen am Arbeitsmarkt
Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.
Im März meldeten sich 2 100 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 50 oder 2,1 Prozent weniger als vier Wochen zuvor.
1 900 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 100 oder 5,0 Prozent mehr als im Februar.
Betriebe meldeten in den vergangenen vier Wochen weniger Stellen als im Monat Februar. 2 000 neue Arbeitsstellen wurden bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern (in gemeinsamer Trägerschaft) registriert. Dies waren 500 oder 19,9 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr war es ein Minus von 500 Stellen oder 18,4 Prozent.
Insgesamt waren im März 11 400 Stellen erfasst, 200 oder 1,9 Prozent weniger als im Februar und 700 Stellen oder 5,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (1 690), im Gesundheits- und Sozialwesen (1 590), im Verarbeitenden Gewerbe (1 550), im Handel (1 210) sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (1 210) registriert.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Saarland im Januar 2023 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 392 400 Beschäftigten 0,2 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 1,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten im Saarland vor allem die öffentliche Verwaltung (plus 500 auf 26 000), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 1 000 auf 25 700), die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (plus 300 auf 18 300), der Bereich Information und Kommunikation (plus 500 auf 11 600) sowie das Gastgewerbe (plus 300 auf 9 800).
Ein Rückgang war insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe (minus 500 auf 88 300) und im Finanz- und Versicherungssektor (minus 500 auf 10 700) erkennbar.
Kurzarbeit
Im März ging die Zahl der Anzeigen für Kurzarbeit zurück. 15 Betriebe zeigten für rund 800 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Februar waren es 30 Anzeigen für 2 100 Mitarbeiter.
Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Dezember 2022 40 Betriebe für 800 Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.