Der rheinland-pfälzische Ausbildungsmarkt im März 2023

Seit Oktober 2022 haben 14 600 junge Frauen und Männer Kontakt zur Berufsberatung aufgenommen

Unternehmen meldeten bislang 21 100 Berufsausbildungsstellen

31.03.2023 | Presseinfo Nr. 18

Das Berufsberatungsjahr beginnt jährlich im Oktober und endet im September des darauffolgenden Jahres. Nach sechs Monaten kann nun eine Zwischenbilanz gezogen werden. Seit Oktober 2022 haben 14 600 Jugendliche die Berufsberatung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet. Das waren 60 oder 0,4 Prozent mehr als im letzten Jahr.

Dem Arbeitgeberservice der Agenturen für Arbeit und den Jobcentern in den gemeinsamen Einrichtungen wurden 21 100 betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet, 400 oder 1,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

„Sowohl auf dem Arbeitsmarkt- als auch auf dem Ausbildungsmarkt werden Kräfte dringend gesucht. Um den künftigen Bedarf an Fachkräften decken zu können, kommt der beruflichen Ausbildung eine bedeutende Rolle zu“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. „Rein rechnerisch gesehen kommen auf 100 Ausbildungsstellen 69 Bewerberinnen und Bewerber. Somit gestaltet sich die Situation für Ausbildungssuchende günstig. Ich ermutige Betriebe auch mal andere Wege zu gehen. Eine Möglichkeit wäre jungen Menschen eine Chance zu geben, die auf den ersten Blick nicht zu den Wunschkandidaten gehören. Diese jungen Menschen entwickeln sich weiter und werden zur Fachkraft im eigenen Unternehmen. Oder den Blick auf das Ausland zu richten und ausländische Jugendliche für eine Ausbildung in Deutschland zu gewinnen.“

Ergebnisse im Einzelnen:
Nachfrage nach Ausbildung

Von Oktober 2022 bis März 2023 haben rund 14 600 rheinland-pfälzische Jugendliche die Agenturen für Arbeit oder eines der Jobcenter bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Anspruch genommen. Das waren 60 oder 0,4 Prozent Bewerberinnen und Bewerber mehr als zwölf Monate zuvor.

Mehr Männer als Frauen hatten sich für einen Ausbildungsplatz interessiert.
8 700 männliche Bewerber wurden gezählt und 5 900 Frauen.

54,5 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber werden die Schule in diesem Jahr verlassen, die restlichen sind bereits in früheren Jahren von der Schule abgegangen.

„Unverändert konzentrierte sich ein Großteil der jungen Frauen auf nur zehn Berufe. Der Beruf der Medizinischen Fachangestellten steht bei den Frauen auf Platz eins, gefolgt von Kauffrau für Büromanagement und Verkäuferin“, berichtet Heidrun Schulz.

Fortgesetzt wurde die Wunschliste mit folgenden Berufen:

  • Kauffrau im Einzelhandel
  • Zahnmedizinische Fachangestellte
  • Friseurin
  • Industriekauffrau
  • Verwaltungsfachangestellte für Kommunalverwaltung
  • Tiermedizinische Fachangestellte
  • Bauzeichnerin
     

52,1 Prozent der Frauen konzentrierten sich auf diese zehn Berufe.
Bei den Männern interessierten sich 40,2 Prozent für die folgenden Berufe:

  • Kfz.mechatroniker für PKW-Technik
  • Verkäufer
  • Fachinformatiker – Anwendungsentwicklung
  • Elektroniker – Energie-/Gebäudetechnik
  • Anlagenmechaniker für Sanitär-/Heizung- und Klimatechnik
  • Kaufmann für Büromanagement
  • Fachinformatiker – Systemintegration
  • Fachlagerist
  • Kaufmann im Einzelhandel
  • Industriemechaniker

Bislang konnten 2 200 Bewerberinnen und Bewerber einen Ausbildungsplatz finden. 800 entschieden sich für einen weiteren Schulbesuch, ein Studium oder ein Praktikum. Weiterhin auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle sind 9 100 Frauen und Männer.

Das Angebot an Ausbildungsstellen

In den ersten sechs Monaten wurden dem Arbeitgeberservice der Agenturen für Arbeit und den Jobcentern in den gemeinsamen Einrichtungen 21 100 betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet. Dies sind 400 oder 1,8 Prozent weniger Stellen als zwölf Monate zuvor.

Die meisten Ausbildungsstellen wurden für folgende Berufe gemeldet:

  • Kaufmann/-frau im Einzelhandel (1 340 Stellen)
  • Verkäufer/in (1 280 Stellen)
  • Kaufmann/-frau für Büromanagement (1 010 Stellen)
  • Industriekaufmann/-frau (650 Stellen)
  • Fachkraft – Lagerlogistik (610 Stellen)
  • Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (580 Stellen)
  • Handelsfachwirt (530 Stellen)
  • Medizinische/r Fachangestellte/r 530 Stellen)
  • Industriemechaniker/in (470 Stellen)
  • Elektroniker/in für Betriebstechnik (440 Stellen)

Derzeit sind noch 14 300 Ausbildungsstellen zu besetzen, 500 oder 3,3 Prozent weniger als im Vorjahr. 
Die meisten offenen Stellen gibt es derzeit in den Berufen:

  • Kaufmann/-frau im Einzelhandel (950 offene Ausbildungsstellen)
  • Verkäufer/in (930 offene Ausbildungsstellen)
  • Kaufmann/-frau für Büromanagement (630 offene Ausbildungsstellen)
  • Fachkraft – Lagerlogistik (430 offene Ausbildungsstellen)
  • Industriekaufmann/-frau (390 offene Ausbildungsstellen)
  • Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (380 offene Ausbildungsstellen)
  • Handelsfachwirt/in (380 offene Ausbildungsstellen)
  • Medizinische/r Fachangestellte/r (330 offene Ausbildungsstellen)
  • Anlagenmechaniker/in für Sanitär-/Heizung und Klimatechnik (310 offene Ausbildungsstellen)
  • Industriemechaniker/in (300 offene Ausbildungsstellen)
Förderangebote der Agentur für Arbeit und der Jobcenter

Die Agenturen für Arbeit und die Jobcenter halten ein breit gefächertes Angebot bereit, um junge Menschen beim Berufseinstieg oder auch während der
Berufsausbildung zu unterstützen und zu begleiten. Hierzu zählen zum Beispiel die Assistierte Ausbildung, Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen, berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen oder die Einstiegsqualifizierung. In diesem Jahr stehen hierfür insgesamt 65 Millionen Euro zur Verfügung.

„Wenn Betriebe bislang noch nicht die passende Bewerberin oder den passenden Bewerber gefunden haben, kann zum Beispiel die Assistierte Ausbildung helfen. Dies ist ein Angebot der Agenturen für Arbeit und Jobcenter. Unternehmen und Auszubildende erhalten bedarfsgerechte Unterstützung von einer Ausbildungsbegleiterin
oder einem Ausbildungsbegleiter. Unser Ziel ist es, einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss mit anschließender Übernahme als Fachkraft in Beschäftigung zu unterstützen“, sagt Schulz. „Nehmen Sie Kontakt zur Agentur für Arbeit auf und nutzen Sie unseren Beratungsservice.“

Kontaktaufnahme zur Berufsberatung vor Ort

Jugendliche und Unternehmen können jederzeit Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, können sich unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 00 an die Agentur für Arbeit wenden.

Arbeitgeber, die gerne Berufsausbildungsstellen melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.