In den letzten vier Wochen ist die Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz geringfügig zurückgegangen. Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen war rückläufig, befand sich allerdings nach wie vor auf hohem Niveau. Unverändert wurden mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gezählt als im Vorjahr.
Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im März 109 700 Frauen und Männer arbeitslos, 900 oder 0,9 Prozent weniger als im Februar. Im Vergleich zum März 2022 wurden 9 200 Arbeitslose oder 9,2 Prozent mehr gezählt.
Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag im März bei 4,9 Prozent und entsprach somit der Quote des Vormonats. Vor einem Jahr betrug sie 4,5 Prozent.
„Mit Blick auf das Vorjahr waren im März deutlich mehr Menschen arbeitslos. Insbesondere im Bereich der Grundsicherung zählten wir mehr arbeitslose Frauen und Männer. 66 200 Menschen waren hier arbeitslos gemeldet, 7 600 oder 13,0 Prozent mehr als vor zwölf Monaten. Unverändert macht sich hier die Entwicklung bemerkbar, dass die geflüchteten Menschen aus der Ukraine seit Juni 2022 in den Jobcentern betreut werden“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. „Einige unter ihnen haben bereits eine Arbeitsstelle aufgenommen. Wichtig ist, dass ausreichende Sprachkenntnisse vorliegen, denn dies ist der Schlüssel zum Einstieg in den Arbeitsmarkt. Da überwiegend Frauen mit Kindern zu uns gekommen sind, muss ebenfalls die Kinderbetreuung gesichert sein.“
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im März bei 147 600 Personen. Das waren 15 900 oder 12,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Bewegungen am Arbeitsmarkt
Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.
Im März meldeten sich 8 300 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 900 oder 9,9 Prozent weniger als vier Wochen zuvor.
7 800 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 700 oder 9,9 Prozent mehr als im Februar.
Betriebe meldeten in den vergangenen vier Wochen weniger Stellen als im Monat Februar. 7 100 neue Arbeitsstellen wurden bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern (in gemeinsamer Trägerschaft) registriert. Dies waren 1 700 oder 19,6 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr war es ein Minus von
1 200 Stellen oder 14,5 Prozent.
Insgesamt waren im März 43 600 Stellen erfasst, 100 oder 0,3 Prozent weniger als im Februar und 1 400 Stellen oder 3,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (9 110), im Handel (5 130), im Verarbeitenden Gewerbe (4 880), im Gesundheits- und Sozialwesen (4 670) sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (4 300) registriert.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag in Rheinland-Pfalz im Januar 2023 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 1 479 800 Beschäftigten 0,9 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 1,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten in Rheinland-Pfalz vor allem der Handel (plus 1 500 auf 207 600), die öffentliche Verwaltung (plus 1 300 auf 101 300), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 2 900 auf 84 100), das Gastgewerbe (plus 2 000 auf 43 300) sowie der Bereich Information und Kommunikation (plus 1 200 auf 37 500).
Ein Rückgang war insbesondere in der Zeitarbeit (minus 1 900 auf 30 000) erkennbar.
Kurzarbeit
Im März ging die Zahl der Anzeigen für Kurzarbeit zurück. 90 Betriebe zeigten für 1 800 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Februar waren es 130 Anzeigen für 5 000 Mitarbeiter.
Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Dezember 2022 240 Betriebe für 3 900 Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.