Im Mai wurden weniger arbeitslose Menschen in Rheinland-Pfalz gezählt. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag unverändert über dem Vorjahreswert. Der Ausbildungsmarkt ist in Bewegung: viele offene Ausbildungsplätze sind bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern gemeldet und warten auf den passenden Bewerber bzw. auf die passende Bewerberin.
Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Mai 2023 107 600 Frauen und Männer arbeitslos, 1 500 oder 1,3 Prozent weniger als im April. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 12 200 Arbeitslose oder 12,8 Prozent mehr gezählt.
Die Arbeitslosenquote* - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag im Mai bei 4,8 Prozent. Vor vier Wochen betrug sie 4,9 Prozent und vor einem Jahr 4,2 Prozent.
„Mit Blick auf die gemeldeten Arbeitsstellen ist erkennbar, dass die Kräftenachfrage der Unternehmen nachlässt. Obgleich mit derzeit 43 000 gemeldeten offenen Arbeitsstellen weniger Stellen gezählt werden als im Vorjahr, liegt die Zahl der Arbeitsstellen weiterhin über dem Niveau der Vor-Coronazeit. Insgesamt zeigt sich der Arbeitsmarkt robust“, sagt Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Mai bei 145 400 Personen. Das waren 17 900 oder 14,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Bewegungen am Arbeitsmarkt
Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.
Im Mai meldeten sich 7 400 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 1 500 oder 16,7 Prozent weniger als vier Wochen zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 300 oder 3,5 Prozent mehr.
6 700 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 1 800 oder 21,4 Prozent weniger als im April. Gegenüber Mai 2022 gelang es 10 arbeitslosen Menschen oder 0,2 Prozent mehr.
Betriebe meldeten in den vergangenen vier Wochen etwas weniger Stellen als im Vormonat. 6 700 neue Arbeitsstellen wurden bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern (in gemeinsamer Trägerschaft) registriert. Dies waren 600 oder 7,9 Prozent weniger. Im Vergleich zum Vorjahr wurde ein Minus von 1 400 Stellen oder 17,2 Prozent verzeichnet.
Insgesamt waren im Mai 43 000 Stellen erfasst, 150 oder 0,3 Prozent weniger als im April und 3 600 Stellen oder 7,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (8 950), im Handel (4 890), im Verarbeitenden Gewerbe (4 780), im Gesundheits- und Sozialwesen (4 570) sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (4 320) registriert.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag in Rheinland-Pfalz im März 2023 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 1 482 300 Beschäftigten 0,6 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 0,9 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten vor allem die öffentliche Verwaltung (plus 1 100 auf 101 400), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 2 600 auf 84 500), der Bereich Verkehr und Lagerei (plus 1 300 auf 75 400), das Gastgewerbe (plus 2 200 auf 44 700) sowie der Bereich Information und Kommunikation (plus 1 200 auf 37 700).
Ein Rückgang war insbesondere bei der Zeitarbeit (minus 3 100 auf 29 300) erkennbar.
Kurzarbeit
Im Mai ist die Zahl der Anzeigen für Kurzarbeit etwas gestiegen. 100 Betriebe zeigten für rund 2 200 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im April waren es 80 Anzeigen für
1 600 Mitarbeiter.
Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Februar 2023 240 Betriebe für 4 500 Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.
Der rheinland-pfälzische Ausbildungsmarkt im Mai
Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2022 haben 17 200 Jugendliche die Agenturen für Arbeit oder eines der Jobcenter bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Anspruch genommen. Dies sind 300 oder 1,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. 23 200 Ausbildungsstellen waren bislang gemeldet, 300 oder 1,1 Prozent weniger als im vergangenen Jahr.
Derzeit sind noch 8 400 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dem gegenüber stehen 13 300 offene Ausbildungsplätze.
„Ich ermutige Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber auch Jugendlichen eine Chance zu geben, die auf den ersten Blick nicht zu den Traumkandidaten zählen. Junge Menschen entwickeln sich weiter und können zur begehrten Fachkraft im Unternehmen werden. Unsere Berufsberaterinnen und -berater unterstützen gerne in individuellen Gesprächen und zeigen unsere Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten auf“, sagt Heidrun Schulz.
Jugendliche und Unternehmen können jederzeit Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, können sich unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 00 an die Agentur für Arbeit wenden.
Arbeitgeber, die gerne Berufsausbildungsstellen melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.