Im August wurden mehr arbeitslose Menschen in Rheinland-Pfalz gezählt. Unverändert lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten über dem Vorjahreswert. Auf dem Ausbildungsmarkt herrscht noch viel Bewegung: 8 500 unbesetzte Ausbildungsstellen werden registriert. Die Aussichten der jungen Menschen einen Ausbildungsplatz zu finden, sind sehr gut.
Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im August 115 200 Frauen und Männer arbeitslos, 5 000 oder 4,5 Prozent mehr als vier Wochen zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 5 600 Arbeitslose oder 5,1 Prozent mehr gezählt.
Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag im August bei 5,1 Prozent. Vor einem Monat betrug sie 4,9 Prozent und vor einem Jahr ebenfalls 4,9 Prozent.
„In den letzten Wochen ist die Arbeitslosigkeit insbesondere bei Jugendlichen gestiegen. Diese meldeten sich nach einem vorherigen Schulbesuch oder nach einer schulischen beziehungsweise betrieblichen Ausbildung arbeitslos. Mit diesen jungen Menschen sind wir im Gespräch, um ihnen eine gute Perspektive zu bieten. Für diese Fachkräfte ist die Arbeitslosigkeit in der Regel vorübergehender Natur. Sie werden schnell Fuß am Arbeitsmarkt fassen können. Junge Menschen, die bislang keine Ausbildung gemacht haben, ermutige ich diesen Weg einzuschlagen. Auch jetzt bieten sich noch sehr gute Chancen auf dem Ausbildungsmarkt“, berichtet Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im August bei 148 900 Personen. Das waren 7 500 oder 5,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Bewegungen am Arbeitsmarkt
Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.
Im August meldeten sich 9 600 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 1 300 oder 15,7 Prozent mehr als vier Wochen zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 500 Personen oder 5,1 Prozent mehr.
6 400 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 50 oder 0,8 Prozent mehr als im Juli. Gegenüber August 2022 gelang es 200 arbeitslosen Menschen oder 3,8 Prozent mehr.
Betriebe meldeten im August etwas mehr Stellen als im Vormonat. 7 200 neue Arbeitsstellen wurden bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern (in gemeinsamer Trägerschaft) registriert. Dies waren 100 oder 1,3 Prozent mehr als vier Wochen zuvor.
Insgesamt waren im August 41 800 Stellen erfasst, 300 oder 0,7 Prozent weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr waren es 6 300 oder 13,1 Prozent weniger Stellen. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (8 090), im Handel (5 080), im Verarbeitenden Gewerbe (4 780), im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (4 610) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (4 550) registriert.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag in Rheinland-Pfalz im Juni 2023 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 1 484 700 Beschäftigten 0,3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 0,7 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten in Rheinland-Pfalz vor allem die öffentliche Verwaltung (plus 1 400 auf 101 700), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 4 400 auf
86 500), das Gastgewerbe (plus 1 100 auf 47 100) sowie der Bereich Information und Kommunikation (plus 900 auf 37 500).
Ein Rückgang war insbesondere im Handel (minus 1 600 auf 204 000) und bei der Zeitarbeit (minus 2 900 auf 29 200) erkennbar.
Kurzarbeit
Im August ist die Zahl der Anzeigen für Kurzarbeit gesunken. 50 Betriebe zeigten für 1 000 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Juli waren es 80 Anzeigen für 1 200 Beschäftigte.
Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Mai 2023 rund 200 Betriebe für 5 200 Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.
Der rheinland-pfälzische Ausbildungsmarkt im August
Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2022 haben 20 000 Jugendliche die Agenturen für Arbeit oder eines der Jobcenter bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Anspruch genommen. Dies sind 500 oder 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr. 25 000 Ausbildungsstellen waren bislang gemeldet, 300 oder 1,3 Prozent weniger als vor zwölf Monaten.
Derzeit sind noch 3 900 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dem gegenüber stehen 8 500 offene Ausbildungsplätze.
„Auch zum jetzigen Zeitpunkt ist es nicht zu spät für eine Bewerbung. Die Chancen für Jugendliche einen Ausbildungsvertrag abzuschließen sind sehr gut. Ich appelliere an die jungen Frauen und Männer diese Chancen zu nutzen. Unsere Kolleginnen und Kollegen der Berufsberatung helfen gerne weiter“, sagt Schulz.
Jugendliche und Unternehmen können jederzeit Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, können sich unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 00 an die Agentur für Arbeit wenden.
Arbeitgeber, die gerne Berufsausbildungsstellen melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.