Im Oktober wurden weniger arbeitslose Menschen an der Saar gezählt. Unverändert lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten leicht über dem Vorjahreswert. Die Kräftenachfrage der Unternehmen hat im Vergleich zum Vorjahr nachgelassen.
Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Oktober 35 700 Frauen und Männer arbeitslos, 300 oder 0,7 Prozent weniger als vier Wochen zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2 000 Arbeitslose oder 5,9 Prozent mehr gezählt.
Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag im Oktober unverändert bei 6,8 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 6,4 Prozent.
„In den letzten vier Wochen konnten insbesondere jüngere arbeitslose Frauen und Männer die Arbeitslosigkeit beenden. Diejenigen, die im Sommer ihre Ausbildung beendet hatten und sich vorübergehend arbeitslos gemeldet hatten, konnten zwischenzeitlich eine Beschäftigung aufnehmen. Andere jüngere Menschen haben eine Ausbildung begonnen“, berichtet Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. „Insgesamt hinterlässt die schwächer werdende Konjunktur jedoch ihre Spuren am Arbeitsmarkt. Bislang wurden im Jahr 2023 deutlich weniger neue Arbeitsstellen gemeldet als im vergangenen Jahr.“
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Oktober bei 48 600 Personen. Das waren 2 200 oder 4,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Bewegungen am Arbeitsmarkt
Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.
Im Oktober meldeten sich 2 200 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 200 oder 8,2 Prozent mehr als vier Wochen zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 30 Personen oder 1,5 Prozent weniger.
1 900 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 200 oder 9,8 Prozent weniger als im September. Gegenüber Oktober 2022 gelang es 30 arbeitslosen Menschen oder 1,4 Prozent weniger.
Betriebe meldeten in den vergangenen vier Wochen etwas mehr Stellen als im Vormonat. 1 900 neue Arbeitsstellen wurden bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern (in gemeinsamer Trägerschaft) registriert. Dies waren 100 oder 7,3 Prozent mehr als vier Wochen zuvor.
Insgesamt waren im Oktober 10 800 Stellen erfasst, 250 Stellen oder 2,3 Prozent weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr waren es 1 400 oder 11,3 Prozent weniger Stellen. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (2 110), im Verarbeitenden Gewerbe (1 530), im Gesundheits- und Sozialwesen (1 390), im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (1 340) sowie im Handel (1 120) registriert.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Saarland im August 2023 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 393 500 Beschäftigten 0,2 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 0,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten im Saarland vor allem das Verarbeitende Gewerbe (plus 500 auf 89 200), das Gesundheitswesen (plus 400 auf 35 400), das Sozialwesen (plus 400 auf 30 900), der Bereich Erziehung und Unterricht (plus 600 auf 15 000) sowie der Bereich Information und Kommunikation (plus 400 auf 12 000).
Ein Rückgang war insbesondere im Handel (minus 900 auf 53 600) und bei der Zeitarbeit (minus 1 000 auf 8 200) erkennbar.
Kurzarbeit
Im Oktober ist die Zahl der Anzeigen für Kurzarbeit gesunken. 15 Betriebe zeigten für 400 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im September waren es 20 Anzeigen.
Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Juli 2023 20 Betriebe für 700 Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.