Im Berufsberatungsjahr 2022/2023, das den Zeitraum von Oktober 2022 bis September 2023 umfasst, nahmen 4 600 junge Frauen und Männer anlässlich der Suche nach einer Ausbildungsstelle Kontakt zur Berufsberatung der Agentur für Arbeit und der Jobcenter auf. Gegenüber dem Vorjahr waren dies 60 Bewerberinnen und Bewerber mehr (plus 1,2 Prozent).
In diesem Zeitraum wurden 7 200 Ausbildungsstellen registriert, 100 oder 1,9 Prozent weniger als zwölf Monate zuvor.
Bis zum 30. September konnten rund 100 Jugendliche ihre Ausbildungsplatzsuche nicht erfolgreich abschließen. 900 Ausbildungsstellen waren noch zu besetzen.
„Auch in diesem Ausbildungsjahr waren wieder mehr Berufsausbildungsstellen als Bewerberinnen und Bewerber gemeldet. Der Trend weiterführende Schulen zu besuchen oder ein Studium aufzunehmen, setzt sich ungebrochen fort. Zum Ende des Ausbildungsjahres warten noch 900 offene Ausbildungsstellen auf die passende Bewerberin bzw. den passenden Bewerber. Rein rechnerisch kommen auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen nur 12 unversorgte Bewerberinnen bzw. Bewerber. Ich ermutige die jungen Menschen jetzt noch ihre Chance zu nutzen. Auch zum aktuellen Zeitpunkt können noch Ausbildungsverträge abgeschlossen werden. Unsere Berufsberaterinnen und -berater helfen gerne weiter und stehen unterstützend zur Seite. Auch wenn die Bewerberin oder der Bewerber auf den ersten Blick nicht der Wunschkandidat ist, so kann sie oder er in naher Zukunft die Fachkraft von morgen sein. In solchen Fällen können wir gezielt unterstützen und fördern“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.
Ergebnisse im Beratungsjahr 2022/2023 im Einzelnen:
- Nachfrage nach Ausbildung
Von Oktober 2022 bis September 2023 haben rund 4 600 Jugendliche bei der Agentur für Arbeit oder einem der Jobcenter nach einer Ausbildungsstelle nachgefragt, 100 oder 1,2 Prozent mehr als im vorangegangenen Beratungsjahr.
Mehr junge Männer als Frauen suchten nach einem Ausbildungsplatz. Der Anteil der jungen Männer betrug 63,2 Prozent. Insgesamt waren 2 900 Männer gemeldet und 1 700 Frauen. Unverändert wiesen die Frauen höhere Schulabschlüsse nach. 34,7 Prozent der ausbildungssuchenden Frauen verfügten über die Fachhochschulreife oder das Abitur. Bei den Männern waren es 24,9 Prozent. Einen Hauptschulabschluss hatten 31,5 Prozent der jungen Männer und 22,9 Prozent der Frauen.
Die Nachfrage nach bestimmten Ausbildungsberufen war wieder sehr hoch. Bei 53,7 Prozent der weiblichen Ausbildungsplatzsuchenden standen die folgenden zehn Berufe im Vordergrund:
- Medizinische Fachangestellte
- Kauffrau für Büromanagement
- Verkäuferin
- Kauffrau im Einzelhandel
- Friseurin
- Zahnmedizinische Fachangestellte
- Tiermedizinische Fachangestellte
- Verwaltungsfachangestellte - Kommunalverwaltung
- Industriekauffrau
- Hotelfachfrau
Bei den jungen Männern waren die Berufswünsche breiter gestreut. Bei 41,1 Prozent der Bewerber standen die folgenden Berufe ganz oben auf der Wunschliste:
- Kfz.mechatroniker für PKW-Technik
- Verkäufer
- Anlagenmechaniker für Sanitär-/Heizung- und Klimatechnik
- Kaufmann für Büromanagement
- Kaufmann im Einzelhandel
- Fachinformatiker - Systemintegration
- Elektroniker für Energie-/Gebäudetechnik
- Maler/Lackierer
- Industriemechaniker
- Fachinformatiker-/Anwendungsentwicklung
Zum Ende des Beratungsjahres haben rund 2 000 der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber eine Ausbildungsstelle gefunden. Das waren 42,9 Prozent aller gemeldeten Personen. Für einen weiteren Schulbesuch, Studium oder Praktikum entschieden sich 20,7 Prozent der Jugendlichen. In Fördermaßnahmen wie zum Beispiel berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen oder Einstiegsqualifizierung mündeten 1,2 Prozent ein. Andere Jugendliche haben beispielsweise eine Erwerbstätigkeit aufgenommen, begannen einen sozialen Dienst oder einen Jugendfreiwilligendienst.
Ende September waren noch 100 Bewerberinnen und Bewerber „unversorgt“, das heißt sie hatten weder einen Ausbildungsplatz noch eine sonstige Alternative.
- Das Angebot an Ausbildungsstellen
Im Beratungsjahr 2022/2023 wurden 7 200 Ausbildungsstellen gezählt. Das waren 100 oder 1,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Die meisten Ausbildungsstellen waren für folgende Berufe gemeldet:
- Kaufmann/-frau im Einzelhandel (410)
- Kaufmann/-frau für Büromanagement (400)
- Verkäufer/in (370)
- Medizinische/r Fachangestellte/r (240)
- Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (210)
- Kfz.mechatroniker/in für PKW-Technik (190)
- Fachkraft – Lagerlogistik (190)
- Anlagenmechaniker/in – Sanitär-/Heizung- und Klimatechnik (160)
- Industriemechaniker/in (150)
- Zerspanungsmechaniker/in (150)
Ende September waren noch 900 Ausbildungsstellen zu besetzen, 200 oder 18,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Die meisten offenen Ausbildungsstellen gab es für folgende Berufe:
- Verkäufer/in (60 unbesetzte Ausbildungsstellen)
- Kaufmann/-frau im Einzelhandel (50 offene Ausbildungsstellen)
- Kaufmann/-frau – Büromanagement (40 offene Ausbildungsstellen)
- Handelsfachwirt/in (30 offene Ausbildungsstellen)
- Medizinische/r Fachangestellte/r (30 offene Ausbildungsstellen)
- Anlagenmechaniker – Sanitär-/Heinzung-Klimatechnik (30 offene Ausbildungsstellen)
- Elektroniker/in – Energie-/Gebäudetechnik (30 offene Ausbildungsstellen)
- Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (30 offene Ausbildungsstellen)
- Metallbauer/in – Konstruktionstechnik (30 offene Ausbildungsstellen)
- Fachwirt/in – Vertrieb Einzelhandel (30 offene Ausbildungsstellen)
- Förderangebote der Agentur für Arbeit und der Jobcenter
Die Agentur für Arbeit und die Jobcenter halten ein breit gefächertes Angebot bereit, um junge Menschen beim Berufseinstieg oder auch während der
Berufsausbildung zu unterstützen. Hierzu zählen zum Beispiel die Assistierte Ausbildung, Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen, berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen oder die Einstiegsqualifizierung. In diesem Jahr stehen hierfür insgesamt 12,1 Millionen Euro zur Verfügung.
Gerne beraten die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der Berufsberatung vor Ort. Jugendliche können unter der kostenfreien Rufnummer
0800 4 5555 00 Informationen einholen oder einen Termin vereinbaren.
Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern steht die kostenfreie Telefonnummer 0800 4 5555 20 zur Verfügung.