Der rheinland-pfälzische Arbeitsmarkt im November 2023

Etwas mehr Arbeitslose als im Oktober
Unternehmen fragen weniger Arbeitskräfte nach als im Vorjahr
Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag geringfügig über dem Vorjahresniveau

30.11.2023 | Presseinfo Nr. 48

In den letzten vier Wochen ist die Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz etwas gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr meldeten Betriebe weniger Stellen und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag leicht über dem Vorjahreswert.

Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im November 111 500 Frauen und Männer arbeitslos, 400 oder 0,3 Prozent mehr als einen Monat zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 9 100 arbeitslose Menschen oder 8,9 Prozent mehr gezählt.

Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag im November bei 4,9 Prozent. Im Oktober betrug sie ebenfalls 4,9 Prozent und vor einem Jahr 4,6 Prozent.

„Die derzeitige wirtschaftliche Situation spiegelt sich auf dem Arbeitsmarkt wider. Die Arbeitslosigkeit ist leicht gestiegen. In den letzten Jahren verzeichneten wir im November immer einen Rückgang der Arbeitslosenzahlen. Die Nachfrage der Unternehmen nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat im Vergleich zum Vorjahr deutlich nachgelassen und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigt nur noch langsam“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im November bei 146 800 Personen. Das waren 8 600 oder 6,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Bewegungen am Arbeitsmarkt

Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.

Im November meldeten sich 8 900 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 300 oder 3,3 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 200 Personen oder 2,3 Prozent mehr.

6 700 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden. Dies waren 200 Personen oder 2,8 Prozent weniger als vier Wochen zuvor. Gegenüber November 2022 gelang es 400 arbeitslosen Menschen oder 6,7 Prozent mehr.

Betriebe meldeten in den vergangenen vier Wochen etwas mehr Stellen. 5 800 neue Stellen wurden bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern (in gemeinsamer Trägerschaft) registriert. Dies waren 200 oder 2,9 Prozent mehr als im Oktober 2023, allerdings 1 300 oder 18,8 Prozent weniger als im November 2022.

Insgesamt waren im November 39 400 Arbeitsstellen erfasst, 900 Stellen oder 2,2 Prozent weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr waren es 5 600 oder 12,4 Prozent weniger. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (7 090), im Handel (5 000), im Gesundheits- und Sozialwesen (4 680), im Verarbeitenden Gewerbe (4 570) sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (4 550) gemeldet. 

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag in Rheinland-Pfalz im September 2023 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 1 504 100 Beschäftigten 0,3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 0,6 Prozent über dem Vorjahreswert.

Ein Anstieg der Beschäftigung war insbesondere im Sozialwesen (plus 1 400 auf 116 000), der öffentlichen Verwaltung (plus 2 000 auf 103 500), im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 4 600 auf 88 900) sowie im Gastgewerbe (plus 1 000 auf 47 600) erkennbar.

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist vor allem im Handel (minus 1 400 auf 206 800) und in der Zeitarbeit (minus 3 200 auf 28 900) gesunken. 

Kurzarbeit

Im November ist die Zahl der Anzeigen für Kurzarbeit gesunken. 80 Betriebe zeigten für 1 000 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Oktober waren es 100 Anzeigen für 2 000 Personen.

Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im August 2023 150 Betriebe für 4 100 Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.