Der rheinland-pfälzische Arbeitsmarkt im Januar 2023

Mehr arbeitslose Menschen in Rheinland-Pfalz

Unternehmen meldeten weniger offene Stellen

Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag über dem Vorjahresniveau

31.01.2023 | Presseinfo Nr. 9

Zu Beginn des Jahres ist die Arbeitslosigkeit gestiegen. Die Kräftenachfrage der Unternehmen ging zurück. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag unverändert über dem Vorjahresniveau. Betriebe zeigten weniger Kurzarbeit an.

Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Januar 110 000 Frauen und Männer arbeitslos, 7 500 oder 7,3 Prozent mehr als vier Wochen zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 5 400 Arbeitslose mehr gezählt, ein Plus von 5,1 Prozent.

Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag im Januar bei 4,9 Prozent. Vor einem Monat betrug sie 4,6 Prozent und vor einem Jahr ebenfalls 4,6 Prozent.

„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar ist insbesondere auf zwei Gründe zurückzuführen. Wie meist zum Jahreswechsel haben mehr Frauen und Männer ihre Beschäftigung verloren und meldeten sich daher arbeitslos. Des Weiteren haben sich in den letzten vier Wochen wieder mehr geflüchtete Menschen aus der Ukraine bei den Jobcentern gemeldet“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. „Mit Blick auf die registrierten Arbeitsstellen stellen wir einen Rückgang bei der Arbeitskräftenachfrage fest. Sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch im Vergleich zum Vorjahr meldeten die Unternehmen deutlich weniger neue Stellen. Dennoch liegt der Stellenbestand auf hohem Niveau und wir zählen mehr Stellen als im Vorjahr.“

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Januar bei 146 700 Personen. Das waren 11 700 oder 8,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Bewegungen am Arbeitsmarkt

Im Januar meldeten sich 12 400 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 3 200 oder 35,4 Prozent mehr als vier Wochen zuvor.

5 300 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 200 oder 3,4 Prozent weniger als im Dezember 2022.

Unternehmen meldeten im Januar 5 300 offene Arbeitsstellen bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern (in gemeinsamer Trägerschaft). Dies waren 1 620 oder 23,5 Prozent weniger als im Vormonat und 1 600 oder 23,2 Prozent weniger als im Vorjahr.  Insgesamt waren im Januar 42 800 Stellen gemeldet, 700 oder 1,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (9 210), im Handel (5 090), im Verarbeitenden Gewerbe (4 820), im Gesundheits- und Sozialwesen (4 700) sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (4 230) registriert.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag in Rheinland-Pfalz im November 2022 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 1 497 900 Beschäftigten 1,1 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 1,4 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten in Rheinland-Pfalz vor allem der Handel (plus 1 600 auf 210 300), das Gesundheitswesen (plus 1 500 auf 127 500), die öffentliche Verwaltung (plus 1 600 auf 101 900) sowie die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 3 500 auf 84 500).

Ein Rückgang war insbesondere in der Zeitarbeit (minus 600 auf 32 300) erkennbar.

Kurzarbeit

Im Januar gingen weniger Anzeigen auf Kurzarbeit ein. Insgesamt wurden 150 Betriebe gezählt, die für 1 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kurzarbeit anzeigten. Im Dezember waren es noch 200 Anzeigen für 2 900 Beschäftigte.

Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Oktober 250 Betriebe für
4 600 Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.