Der saarländische Arbeits- und Ausbildungsmarkt im April 2024

Arbeitslosigkeit ist unverändert

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag leicht unter dem Vorjahresniveau

Viele offene Ausbildungsstellen warten noch auf die passende Bewerberin bzw. den passenden Bewerber

30.04.2024 | Presseinfo Nr. 21

Im April blieb die Arbeitslosigkeit im Saarland konstant. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hatte den Vorjahreswert leicht unterschritten. Der Ausbildungsmarkt ist weiter in Bewegung: viele offene Ausbildungsplätze sind bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern gemeldet.

Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im April 2024 36 600 Frauen und Männer arbeitslos. Gegenüber März 2024 hat sich diese Zahl nicht geändert. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 900 Arbeitslose oder 2,7 Prozent mehr gezählt.

Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag im April unverändert bei 7,0 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 6,8 Prozent.

„Die Frühjahrsbelebung macht sich am saarländischen Arbeitsmarkt verhalten bemerkbar. In den vergangenen vier Wochen meldeten sich viele Menschen nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Allerdings sehe ich auch, dass es mehr Menschen als im Vormonat und im Vorjahr gelungen ist, die Arbeitslosigkeit durch Beschäftigungsaufnahme zu beenden“, sagt Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im April bei 49 700 Personen. Das waren 800 oder 1,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Bewegungen am Arbeitsmarkt

Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.

Im April meldeten sich 2 400 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 160 oder 7,3 Prozent mehr als vier Wochen zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 190 Personen oder 8,6 Prozent mehr.

2 200 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 300 oder 16,4 Prozent mehr als im März. Gegenüber April 2023 gelang es 200 arbeitslosen Menschen oder 10,6 Prozent mehr.

9 000 offene Arbeitsstellen wurden gezählt, 400 oder 4,7 Prozent weniger als im März und 2 100 oder 19,3 Prozent weniger als im April 2023. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (1 790), im Gesundheits- und Sozialwesen (1 290), im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (1 170), im Verarbeitenden Gewerbe (1 020) sowie im Handel (910) registriert.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Saarland im Februar 2024 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 391 900 Beschäftigten 0,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 0,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten im Saarland vor allem das Verarbeitende Gewerbe (plus 400 auf 88 800), das Gesundheitswesen (plus 400 auf 36 000), das Sozialwesen (plus 500 auf 32 000), die öffentliche Verwaltung (plus 500 auf 26 500) sowie der Bereich Erziehung und Unterricht (plus 500 auf 15 400).

Ein Rückgang war insbesondere im Handel (minus 1 500 auf 52 600) sowie in der Zeitarbeit (minus 1 100 auf 7 400) erkennbar.

Kurzarbeit

Im April ging die Zahl der Anzeigen für Kurzarbeit zurück. 25 Betriebe zeigten für rund 400 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im März waren es 30 Anzeigen für 900 Mitarbeiter.

Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Januar 2024 50 Betriebe für 1 500 Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.

Der saarländische Ausbildungsmarkt im April

Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2023 haben 3 800 saarländische Jugendliche die Agentur für Arbeit oder eines der Jobcenter bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Anspruch genommen. Dies waren 400 oder 10,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. 5 200 Ausbildungsstellen wurden bislang gemeldet, rund 900 oder 15,1 Prozent weniger als zwölf Monate zuvor.

Derzeit sind noch 1 900 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. 3 200 offene Ausbildungsplätze sind registriert.

„Der Vielzahl an offenen Ausbildungsstellen stehen viele junge Menschen gegenüber, die noch immer auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind. Auf den
ersten Blick ist dies nicht stimmig. Diese Passungsprobleme erkenne ich schon seit vielen Jahren. Unsere Aufgabe ist es, die jungen Frauen und Männer bei der Berufswahl individuell zu unterstützen und Lösungswege aufzuzeigen. Ich ermutige die Jugendlichen Kontakt zu unseren Berufsberaterinnen und -beratern aufzunehmen“, so Heidrun Schulz.

Jugendliche und Unternehmen können jederzeit Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, können sich unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 00 an die Agentur für Arbeit wenden.

Arbeitgeber, die gerne Berufsausbildungsstellen melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.