Im Mai wurden im Saarland weniger Arbeitslose gezählt. Die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften lag weiterhin auf hohem Niveau, ließ jedoch im Vergleich zum Vorjahr nach. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hatte den Vorjahreswert leicht unterschritten. Der Ausbildungsmarkt ist weiter in Bewegung: viele offene Ausbildungsplätze sind bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern gemeldet.
Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Mai 2024 36 200 Frauen und Männer arbeitslos, 400 oder 1,2 Prozent weniger als vier Wochen zuvor. Gegenüber Mai 2023 hat sich diese Zahl jedoch um 1 100 oder 3,1 Prozent erhöht.
Die Arbeitslosenquote* - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag im Mai bei 6,8 Prozent. Im April 2024 betrug sie 7,0 Prozent und im Mai 2023
6,7 Prozent.
„Insgesamt waren im Saarland 36 200 Menschen arbeitslos gemeldet. Mit 60,7 Prozent sind Frauen und Männer ohne abgeschlossene Berufsausbildung am stärksten von Arbeitslosigkeit betroffen. Bildung ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit. Ich rate die Fördermöglichkeiten der beruflichen Weiterbildung durch die Arbeitsagentur oder Jobcenter zu nutzen. Unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort helfen gerne weiter“, sagt Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Mai bei 49 500 Personen. Das waren 900 oder 1,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Bewegungen am Arbeitsmarkt
Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.
Im Mai meldeten sich 2 100 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 300 oder 11,6 Prozent weniger als vier Wochen zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 200 Personen oder 12,3 Prozent mehr.
1 900 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 300 oder 14,9 Prozent weniger als im April. Gegenüber Mai 2023 gelang es 100 arbeitslosen Menschen oder 4,2 Prozent mehr.
9 000 offene Arbeitsstellen wurden gezählt, 50 oder 0,6 Prozent mehr als im April 2024. Gegenüber dem Vorjahr waren 1 800 oder 16,9 Prozent weniger Stellen registriert. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (1 690), im Gesundheits- und Sozialwesen (1 380), im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (1 170), im Verarbeitenden Gewerbe (1 040) sowie im Handel (890) gemeldet.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Saarland im März 2024 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 391 800 Beschäftigten 0,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 0,4 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten im Saarland vor allem das Gesundheitswesen (plus 400 auf 35 900), das Sozialwesen (plus 600 auf 32 000), die öffentliche Verwaltung (plus 400 auf 26 500) sowie der Bereich Erziehung und Unterricht (plus 600 auf 15 500).
Ein Rückgang war insbesondere im Handel (minus 1 400 auf 52 600) sowie in der Zeitarbeit (minus 1 400 auf 7 100) erkennbar.
Kurzarbeit
Im Mai ging die Zahl der Anzeigen für Kurzarbeit zurück. 30 Betriebe zeigten für rund 400 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im April waren es 40 Anzeigen für 700 Mitarbeiter.
Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Februar 2024 50 Betriebe für 1 500 Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.
Der saarländische Ausbildungsmarkt im Mai
Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2023 haben 4 100 saarländische Jugendliche die Agentur für Arbeit oder eines der Jobcenter bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Anspruch genommen. Dies waren 400 oder 10,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. 5 400 Ausbildungsstellen wurden bislang gemeldet, rund 900 oder 14,3 Prozent weniger als zwölf Monate zuvor.
Derzeit sind noch 1 900 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. 3 000 offene Ausbildungsplätze sind registriert.
„Noch immer warten viele offene Ausbildungsplätze auf die passende Bewerberin beziehungsweise den passenden Bewerber. Konkret kommen auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen 64 Jugendliche, die noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle sind. Somit sind die Chancen der jungen Menschen, noch vor Beginn des Ausbildungsjahres im Sommer eine passende Stelle zu finden, sehr gut“, sagt Heidrun Schulz. „Ich ermutige die Jugendlichen Kontakt zu unseren Berufsberaterinnen und -beratern aufzunehmen. Diese gehen auf die individuellen Bedürfnisse ein, beraten und unterstützen bei der Ausbildungssuche.“
Jugendliche und Unternehmen können jederzeit Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, können sich unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 00 an die Agentur für Arbeit wenden.
Arbeitgeber, die gerne Berufsausbildungsstellen melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.
*Die Bezugsgröße zur Berechnung der Arbeitslosenquoten wurde im Mai – wie in jedem Jahr – aktualisiert. Im Saarland hat sich dadurch die Gesamtquote um 0,1 Prozentpunkte verringert.