Der rheinland-pfälzische Arbeits- und Ausbildungsmarkt im Mai 2024

Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit

Etwas mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte als im Vorjahr

Bewerberinnen und Bewerber haben gute Chancen auf eine Ausbildungsstelle

04.06.2024 | Presseinfo Nr. 29

Im Mai wurden in Rheinland-Pfalz weniger Arbeitslose gezählt. Die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften lag weiterhin auf hohem Niveau, ließ jedoch im Vergleich zum Vorjahr nach. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hatte den Vorjahreswert leicht überschritten. Der Ausbildungsmarkt ist weiter in Bewegung: viele offene Ausbildungsplätze sind bei den Agenturen für Arbeit und Jobcentern gemeldet.

Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Mai 2024 118 200 Frauen und Männer arbeitslos, 200 oder 0,2 Prozent weniger als vier Wochen zuvor. Gegenüber Mai 2023 hat sich diese Zahl jedoch um 10 600 oder 9,9 Prozent erhöht.

Die Arbeitslosenquote* - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag im Mai bei 5,2 Prozent. Im April 2024 betrug sie ebenfalls 5,2 Prozent und im Mai 2023 4,8 Prozent.

„Insgesamt waren in Rheinland-Pfalz 118 200 Menschen arbeitslos gemeldet. Mit 55,0 Prozent sind Frauen und Männer ohne abgeschlossene Berufsausbildung am stärksten von Arbeitslosigkeit betroffen. Bildung ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit. Ich rate die Fördermöglichkeiten der beruflichen Weiterbildung durch die Arbeitsagenturen oder Jobcenter zu nutzen. Unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort helfen gerne weiter“, sagt Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Mai bei 153 000 Personen. Das waren 8 000 oder 5,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. 

Bewegungen am Arbeitsmarkt

Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.

Im Mai meldeten sich 8 600 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 1 000 oder 10,2 Prozent weniger als vier Wochen zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 1 100 Personen oder 15,5 Prozent mehr.

7 300 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 2 400 oder 24,4 Prozent weniger als im April. Gegenüber Mai 2023 gelang es 600 arbeitslosen Menschen oder 8,5 Prozent mehr.

37 300 offene Arbeitsstellen wurden gezählt, 500 oder 1,4 Prozent weniger als im April 2024. Gegenüber dem Vorjahr waren 5 800 oder 13,5 Prozent weniger Stellen registriert. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (6 860), im Handel (4 610), im Gesundheits- und Sozialwesen (4 340), im Verarbeitenden Gewerbe (4 340) sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (4 230) gemeldet. 

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag in Rheinland-Pfalz im März 2024 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 1 486 500 Beschäftigten 0,2 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 0,4 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten in Rheinland-Pfalz vor allem das Gesundheitswesen (plus 1 300 auf 127 700), das Sozialwesen (plus 2 200 auf 116 800), die öffentliche Verwaltung (plus 3 200 auf 104 700), der Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 4 600 auf 89 200) sowie die Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (plus 1 100 auf 37 700).

Ein Rückgang war insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe (minus 3 500 auf 312 900) und sowie in der Zeitarbeit (minus 3 800 auf 25 800) erkennbar. 

Kurzarbeit

Im Mai ging die Zahl der Anzeigen für Kurzarbeit zurück. 100 Betriebe zeigten für rund 1 500 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im April waren es 130 Anzeigen für 2 300 Mitarbeiter.

Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Februar 2024 230 Betriebe für 7 200 Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt. 

Der rheinland-pfälzische Ausbildungsmarkt im Mai

Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2023 haben 17 100 rheinland-pfälzische Jugendliche die Agenturen für Arbeit oder eines der Jobcenter bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Anspruch genommen. Dies waren 100 oder 0,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. 22 400 Ausbildungsstellen wurden bislang gemeldet, rund 800 oder 3,6 Prozent weniger als zwölf Monate zuvor. 

Derzeit sind noch 8 300 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. 12 200 offene Ausbildungsplätze sind registriert.

„Noch immer warten viele offene Ausbildungsplätze auf die passende Bewerberin beziehungsweise den passenden Bewerber. Konkret kommen auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen 68 Jugendliche, die noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle sind. Somit sind die Chancen der jungen Menschen, noch vor Beginn des Ausbildungsjahres im Sommer eine passende Stelle zu finden, sehr gut“, sagt Heidrun Schulz. „Ich ermutige die Jugendlichen Kontakt zu unseren Berufsberaterinnen und -beratern aufzunehmen. Diese gehen auf die individuellen Bedürfnisse ein, beraten und unterstützen bei der Ausbildungssuche.“

Jugendliche und Unternehmen können jederzeit Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, können sich unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 00 an die Agentur für Arbeit wenden.

Arbeitgeber, die gerne Berufsausbildungsstellen melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.

*Die Bezugsgröße zur Berechnung der Arbeitslosenquoten wurde im Mai – wie in jedem Jahr – aktualisiert. Im Saarland hat sich dadurch die Gesamtquote um 0,1 Prozentpunkte verringert.