Der rheinland-pfälzische Arbeits- und Ausbildungsmarkt im Juni 2024

Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit

Kräftenachfrage der Unternehmen ließ im Vergleich zum Vorjahr deutlich nach

Viele unbesetzte Ausbildungsstellen warten auf die passende Bewerberin bzw. den passenden Bewerber

28.06.2024 | Presseinfo Nr. 32

Im Juni wurden in Rheinland-Pfalz etwas mehr arbeitslose Menschen gezählt. Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen ist im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag über dem Vorjahresniveau.
Der Ausbildungsmarkt ist unverändert in Bewegung: viele offene Ausbildungsplätze sind bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern gemeldet. Bewerberinnen und Bewerber haben gute Chancen auf dem Ausbildungsmarkt.

Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Juni 2024 118 800 Frauen und Männer arbeitslos, 600 oder 0,5 Prozent mehr als einen Monat zuvor. Gegenüber Juni 2023 hat sich die Arbeitslosigkeit um 10 400 oder 9,6 Prozent erhöht.

Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag im Juni bei 5,2 Prozent. Im Mai 2024 betrug sie ebenfalls 5,2 Prozent und im Juni 2023 4,8 Prozent.

„In den letzten vier Wochen haben sich einige junge Menschen arbeitslos gemeldet, die ihre Ausbildung abgeschlossen hatten“, berichtet Walter Hüther, Geschäftsführer Interner Service der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. „Auch wenn die Kräftenachfrage der Unternehmen in den letzten Monaten nachgelassen hat, werden diese Fachkräfte nach wie vor auf unserem Arbeitsmarkt gebraucht. Daher wird die Arbeitslosigkeit von geringer Dauer sein.“

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Juni bei 153 100 Personen. Das waren 8 400 oder 5,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. 

 

Bewegungen am Arbeitsmarkt

Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.

Im Juni meldeten sich 7 800 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 800 oder 9,6 Prozent weniger als vier Wochen zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 300 Personen oder 4,1 Prozent mehr.

6 000 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 1 300 oder 17,7 Prozent weniger als im Mai. Gegenüber Juni 2023 gelang es 40 arbeitslosen Menschen oder 0,7 Prozent weniger.

37 400 offene Arbeitsstellen wurden gezählt, 100 oder 0,3 Prozent mehr als im Mai 2024. Gegenüber dem Vorjahr waren 5 200 oder 12,3 Prozent weniger Stellen registriert. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (7 020), im Handel (4 720), im Gesundheits- und Sozialwesen (4 350), im Verarbeitenden Gewerbe (4 270) sowie Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (4 060) gemeldet.

„Im ersten Halbjahr wurden deutlich weniger Arbeitsstellen gemeldet als noch im Vorjahr. 34 400 Stellen wurden in den ersten sechs Monaten registriert. Dies waren 7 500 oder 17,8 Prozent weniger als vor einem Jahr“, so Walter Hüther.

 

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag in Rheinland-Pfalz im April 2024 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 1 488 800 Beschäftigten 0,4 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 0,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten in Rheinland-Pfalz vor allem das Gesundheitswesen (plus 1 500 auf 127 700), das Sozialwesen (plus 2 300 auf 116 800), die öffentliche Verwaltung (plus 3 000 auf 104 600) sowie die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 3 700 auf 90 100).

Ein Rückgang war insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe (minus 3 900 auf 312 100) sowie in der Zeitarbeit (minus 3 300 auf 25 800) erkennbar.

 

Kurzarbeit

Im Juni ging die Zahl der Anzeigen für Kurzarbeit zurück. 70 Betriebe zeigten für rund 1 600 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Mai waren es 120 Anzeigen für 1 900 Mitarbeiter.

Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im März 2024 230 Betriebe für 7 200 Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.

 

Der rheinland-pfälzische Ausbildungsmarkt im Juni

Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2023 haben 18 100 rheinland-pfälzische Jugendliche die Agenturen für Arbeit oder Jobcenter bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Anspruch genommen. Dies waren 100 oder 0,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. 22 800 Ausbildungsstellen wurden bislang gemeldet, rund 1 100 oder 4,5 Prozent weniger als zwölf Monate zuvor. 

Derzeit sind noch 7 600 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. 11 300 offene Ausbildungsplätze sind registriert.

„Jugendliche, die eine Ausbildung beginnen möchten, haben gute Chancen, eine Stelle zu finden. Unsere Berufsberaterinnen und -berater unterstützen und beraten gerne bei der individuellen Suche“, ermutigt Walter Hüther die jungen Menschen.

Jugendliche und Unternehmen können jederzeit Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, können sich unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 00 an die Agentur für Arbeit wenden.

Arbeitgeber, die gerne Berufsausbildungsstellen melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.