Der Bedarf an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Pflege wächst kontinuierlich. Im Dezember 2023 waren 77 200 Frauen und Männer in Rheinland-Pfalz in der Kranken- und Altenpflege sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahr war dies eine Zunahme um 700 oder 1,0 Prozent. Deutlich mehr Frauen als Männer waren in der Pflege tätig. In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Pflege in Rheinland-Pfalz um 4 500 oder 6,3 Prozent gestiegen. Über alle Berufsgruppen hinweg lag das Plus bei 4,1 Prozent.
Der Anteil der Frauen an diesen Beschäftigungen betrug 83,5 Prozent.
Der Großteil der Beschäftigten waren examinierte Fachkräfte (48 700 oder 63,0 Prozent). Der Helferanteil lag bei 29,2 Prozent (22 500 Personen). Weitere 6 000 Personen waren als Spezialisten oder Experten in den Berufen der Kranken- und Altenpflege tätig.
„Das Thema Pflege gewinnt in unserer Gesellschaft immer mehr an Bedeutung. Die steigende Lebenserwartung der Menschen führt zu einer steigenden Pflegebedürftigkeit der älteren Menschen. Aber nicht nur hohes Alter auch schwere Erkrankungen erfordern professionelle Pflege“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.
Ausländische Pflegekräfte spielen eine bedeutende Rolle, um den Fachkräftebedarf zu decken. So ist der Anteil von Pflegekräften mit ausländischer Staatsangehörigkeit in den in den letzten fünf Jahren deutlich angestiegen. Im Jahr 2018 betrug der Anteil der ausländischen Pflegekräfte in Rheinland-Pfalz 8,6 Prozent und im vergangenen Jahr bereits 15,3 Prozent.
Die Steigerung an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in der Pflege wird seit dem Jahr 2022 ausschließlich von Beschäftigten mit ausländischem Pass getragen.
Der Fachkräftebedarf in der Pflege bleibt ungebrochen hoch. Im Jahresdurchschnitt wurden in Rheinland-Pfalz rund 1 860 offene Stellen gemeldet, gut zwei Drittel davon im Fachkräftebereich. Auf 100 gemeldete Stellen für Fachkräfte in der Pflege in Rheinland-Pfalz kamen im vergangenen Jahr lediglich 31 Arbeitslose.
Neben der Gewinnung von Pflegekräften aus dem Ausland liegt ein großes Potenzial bei den inländischen Kräften. Die Agenturen für Arbeit und Jobcentern können sowohl arbeitslose Menschen als auch Beschäftigte bei der Qualifizierung in der Pflege unterstützen.
Mit einer Umschulung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann gewinnen Interessierte neue berufliche Perspektiven und es bieten sich ihnen vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten. Wer eine Umschulung zur Pflegefachkraft macht, kann zwischen verschiedenen Einsatzgebieten wählen.
In der Vergangenheit gab es unterschiedliche Pflegeausbildungen: die Ausbildung in der Altenpflege, in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Diese Ausbildungen wurden zur Ausbildung zur Pflegefachfrau beziehungsweise Pflegefachmann zusammengeführt. Diese neue, generalisierte Ausbildung ermöglicht mehr Flexibilität. Mit einem Berufsabschluss als Pflegefachkraft können die Fachkräfte zum Beispiel in einem Krankenhaus, in einer Pflegeeinrichtung oder ambulant in der Wohnung eines Pflegebedürftigen arbeiten.