Im August wurden im Saarland mehr arbeitslose Menschen gezählt. Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen war rückläufig und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung unterschritt das Vorjahresniveau.
Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im August 38 700 Frauen und Männer arbeitslos, 1 000 oder 2,6 Prozent mehr als einen Monat zuvor. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosigkeit um 2 000 oder 5,4 Prozent erhöht.
Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag im August bei 7,3 Prozent. Im Juli 2024 betrug sie 7,1 Prozent und im August 2023 7,0 Prozent.
„In den letzten vier Wochen wurden der Agentur für Arbeit und den Jobcentern in den gemeinsamen Einrichtungen deutlich weniger Stellen gemeldet. Der Rückgang gegenüber Juli betrug 20,0 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten wir sogar einen Rückgang von 42,3 Prozent“, berichtet Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im August bei 50 600 Personen. Das waren 1 500 oder 3,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Bewegungen am Arbeitsmarkt
Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.
Im August meldeten sich 2 400 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 600 oder 19,5 Prozent weniger als vier Wochen zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 300 Personen oder 11,1 Prozent weniger.
1 700 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 400 oder 19,4 Prozent weniger als im Juli. Gegenüber August 2023 gelang es 100 arbeitslosen Menschen oder 4,2 Prozent weniger.
8 800 offene Arbeitsstellen wurden gezählt, 300 oder 2,8 Prozent weniger als im Juli 2024. Gegenüber dem Vorjahr waren 2 200 oder 19,8 Prozent weniger Stellen registriert. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (1 640), im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (1 340), im Gesundheits- und Sozialwesen (1 310), im Verarbeitenden Gewerbe (960) sowie im Handel (850) gemeldet.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Saarland im Juni 2024 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 390 800 Beschäftigten 0,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 0,4 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten im Saarland vor allem das Gesundheitswesen (plus 500 auf 35 700), das Sozialwesen (plus 600 auf 31 900), die öffentliche Verwaltung (plus 700 auf 26 800) sowie die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 400 auf 26 000).
Ein Rückgang war insbesondere im Handel (minus 1 200 auf 52 200) sowie in der Zeitarbeit (minus 1 600 auf 6 900) erkennbar.
Kurzarbeit
Im August gingen rund 40 Anzeigen für Kurzarbeit ein. Diese Anzeigen bezogen sich auf 1 900 Beschäftigte.
Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich Kurzarbeit ausgeübt wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Mai 2024 90 Betriebe für 3 600 Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.
Der saarländische Ausbildungsmarkt im August
Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2023 haben 4 900 saarländische Jugendliche die Agentur für Arbeit oder eines der Jobcenter bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Anspruch genommen. Dies waren 300 oder 7,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. 5 900 Ausbildungsstellen wurden bislang gemeldet, rund 1 000 oder 15,1 Prozent weniger als zwölf Monate zuvor.
Derzeit sind noch 800 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dem gegenüber stehen 1 700 offene Ausbildungsplätze. Rein rechnerisch gesehen kommen auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen 48 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber.
„Auch jetzt haben Jugendliche noch sehr gute Chancen auf dem Ausbildungsmarkt. Es ist keinesfalls zu spät. Ein Ausbildungsvertrag kann zum jetzigen Zeitpunkt noch abgeschlossen werden. Ich ermutige die jungen Menschen Kontakt zu unseren Berufsberaterinnen und Beratern aufzunehmen. Diese unterstützen und beraten gerne bei der individuellen Suche“, sagt Heidrun Schulz.
Jugendliche und Unternehmen können jederzeit Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, können sich unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 00 an die Agentur für Arbeit wenden.
Arbeitgeber, die gerne Berufsausbildungsstellen melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.