Die Arbeitslosigkeit im Saarland ist im November erneut gesunken. Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen hat deutlich nachgelassen. Mit Blick auf das Vorjahr wurden weniger sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gezählt.
Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im November 37 200 Frauen und Männer arbeitslos, 400 oder 1,0 Prozent weniger als vier Wochen zuvor. Gegenüber dem Vorjahr wurden 1 800 Arbeitslose oder 5,0 Prozent mehr gezählt.
Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag im November bei 7,0 Prozent. Im Oktober 2024 betrug sie 7,1 Prozent und im November 2023 6,7 Prozent.
„In den letzten Wochen ist die Arbeitslosigkeit im Saarland leicht zurückgegangen. Mit Blick auf die saisonbereinigten Daten zeichnet sich jedoch ein anderes Bild ab. Hiernach ist die Arbeitslosigkeit etwas gestiegen und lag bei 38 000 Personen. Die wirtschaftliche Entwicklung hinterlässt auch im Saarland ihre Spuren. Dieses spiegelt sich deutlich in der Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen wider. Im Vergleich zum Vorjahr melden Unternehmen deutlich weniger Stellen. Seit Jahresbeginn verzeichnen wir einen Rückgang von 25 Prozent“, sagt Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im November bei 49 900 Personen. Das waren 1 400 oder 2,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Bewegungen am Arbeitsmarkt
Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.
Seit Jahresbeginn haben sich 26 300 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet. Dies waren 1 900 oder 7,9 Prozent mehr als vor einem Jahr.
21 100 Personen konnten von Januar bis November die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 800 oder 4,1 Prozent mehr als im Vorjahr.
7 900 offene Arbeitsstellen waren gemeldet, 500 oder 5,5 Prozent weniger als im Oktober 2024. Gegenüber dem Vorjahr betrug der Rückgang 2 500 Stellen oder 23,7 Prozent. Die meisten Stellen waren im Gesundheits- und Sozialwesen (1 360), in der Zeitarbeit (1 240), im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (1 140), im Verarbeitenden Gewerbe (890) sowie im Handel (830) registriert.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Saarland im September 2024 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 394 900 Beschäftigten 0,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 0,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung im Vergleich zum Vorjahr sorgten im Saarland vor allem das Gesundheitswesen (plus 700 auf 36 300), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus1 600 auf 27 400), die öffentliche Verwaltung (plus 900 auf 27 400), der Bereich Erziehung und Unterricht (plus 400 auf 15 800) sowie der Bereich Information und Kommunikation (plus 400 auf 12 400).
Ein Rückgang war insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe (minus 2 600 auf 86 900) sowie in der Zeitarbeit (minus 1 100 auf 7 100) erkennbar.
Kurzarbeit
Im November gingen rund 20 Anzeigen für Kurzarbeit ein. Diese Anzeigen bezogen sich auf 600 Beschäftigte. Im Oktober waren es 40 Anzeigen für 1 300 Beschäftigte.
Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden in welchem Umfang tatsächlich Kurzarbeit ausgeübt wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im August 2024 80 Betriebe für 3 000 Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.