Im ersten Monat des Jahres ist die Arbeitslosigkeit gestiegen. Die Kräftenachfrage der Unternehmen hat deutlich nachgelassen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat den Vorjahreswert geringfügig überschritten.
Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Januar 121 200 Frauen und Männer arbeitslos, 8 100 oder 7,2 Prozent mehr als im Dezember 2023. Im Vergleich zum Januar 2023 wurden 11 300 oder 10,2 Prozent arbeitslose Menschen mehr gezählt.
Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag im Januar bei 5,4 Prozent. Vor vier Wochen betrug sie 5,0 Prozent und vor einem Jahr 4,9 Prozent.
„Fast 60 Prozent aller arbeitslosen Frauen und Männer waren im Januar dem Bereich der Grundsicherung und damit den Jobcentern zugeordnet. Mit 71 900 handelt es sich um den höchsten Januarwert in den letzten Jahren. Eine höhere Zahl an Arbeitslosen wurde zuletzt im Jahr 2016 mit 73 900 arbeitslosen Menschen gezählt“, berichtet Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. „Es ist sehr wichtig, dass wir gerade die zu uns geflüchteten Menschen, die jetzt vermehrt aus Sprach- und Integrationskursen kommen, zügig in den Arbeitsmarkt integrieren, denn zu einer gelungenen Integration in die Gesellschaft zählt insbesondere die Teilhabe am Arbeitsleben. Für geflüchtete Menschen bieten wir derzeit die Job-Turbo Aktionstage an. Geflüchtete Menschen, die den Integrationskurs abgeschlossen haben, können virtuell verschiedene Unternehmen treffen und ihre Beschäftigungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten kennenlernen.“
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Januar bei 154 700 Personen. Das waren 8 100 oder 5,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Bewegungen am Arbeitsmarkt
Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.
Im letzten Monat meldeten sich 13 500 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 3 800 oder 38,5 Prozent mehr als vier Wochen zuvor. Im Vergleich zum Januar 2023 hat sich die Zahl um 1 100 oder 9,1 Prozent erhöht.
6 300 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 600 oder 9,6 Prozent mehr als im Dezember 2023. Im Vergleich zum Januar 2023 gelang es 1 000 Personen mehr (plus 19,6 Prozent).
Im Januar waren 37 700 offene Arbeitsstellen registriert, 5 100 oder 12,0 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (6 600), im Handel (4 760), im Gesundheits- und Sozialwesen (4 520), im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (4 400) sowie im Verarbeitenden Gewerbe (4 380) gemeldet.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag in Rheinland-Pfalz im November 2023 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 1 501 300 Beschäftigten 0,3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 0,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten in Rheinland-Pfalz vor allem das Gesundheitswesen (plus 1 200 auf 128 700), das Sozialwesen (plus 1 900 auf 116 800), die Öffentliche Verwaltung (plus 2 200 auf 104 000) sowie die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 4 600 auf 88 900).
Ein Rückgang war insbesondere im Handel (minus 2 700 auf 207 100) und bei der Zeitarbeit (minus 3 000 auf 29 000) erkennbar.
Kurzarbeit
Im Januar zeigten die Unternehmen weniger Kurzarbeit an. 70 Anzeigen wurden für 700 Mitarbeitende gezählt. Einen Monat zuvor waren es 100 Anzeigen für 2 800 Beschäftigte.
Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Oktober 220 Betriebe für 5 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.