Auszubildende des betrieblichen Berufsbildungssystems gelten als wichtige Säule bei der Deckung des Fachkräftebedarfs in Sachsen und Deutschland. Die praxisnahe Ausbildung im Betrieb wird oft als Grund für die geringe Jugendarbeitslosigkeit Deutschlands und als sicherer Weg in qualifizierte Erwerbsarbeit beschrieben. Allerdings steht die duale Berufsausbildung immer stärker in Konkurrenz zu anderen Qualifikationswegen wie schulischer Ausbildung oder Studium. Vor diesem Hintergrund zeigt die aktuelle Studie des IAB auf, wie sich die Übergänge von dualer Ausbildung in Arbeit und der anschließende berufliche Werdegang der Auszubildenden gestalten.
Insgesamt wurden rund 50.000 Erwerbsverläufe von Erstauszubildenden in Sachsen analysiert. Dazu wurden zwei Jahrgänge von Erstauszubildenden (Kohorten) über zehn Jahre beobachtet: Zum einen die Jugendlichen, die 2000 ihre Ausbildung begonnen haben – zu einem Zeitpunkt als die Arbeitsmarktlage noch angespannt war. Die zweite Gruppe hat ihre Ausbildung 2010 begonnen und damit in Zeiten sinkender Arbeitslosenzahlen und steigender Beschäftigung. Somit werden zwei Kohorten betrachtet, die mit ganz unterschiedlichen Chancen ins Berufsleben starteten.
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
Die überwiegende Mehrheit der Jugendlichen beider Ausbildungsjahrgänge, die eine Berufsausbildung abschließen, sind zehn Jahre später sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
- 58,9 Prozent hatten einen direkten Übergang von Ausbildung in Arbeit und blieben in einer stabilen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.
- Bei 13,9 Prozent folgte nach der Ausbildung eine Unterbrechung z.B. wegen Arbeitslosigkeit –dennoch befinden sich zehn Jahre nach Beginn einer Ausbildung 80 Prozent in Beschäftigung.
- 10,9 Prozent haben ihre Ausbildung zu einem überwiegenden Teil nicht abgeschlossen und befanden sich nach zehn Jahren in Arbeitslosigkeit oder einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme
Für einen stabilen Erwerbsverlauf gibt es mehrere begünstigende Faktoren, unter anderem die Arbeitsmarktsituation, persönliche Merkmale, die Wahl des Ausbildungsberufs und Merkmale des Ausbildungsbetriebs. So sind z.B. Jugendliche der Kohorte 2010 sehr viel häufiger direkt langfristig in sozialversicherungspflichtiger Beschäfitgung. Ebenso zeigt sich, dass ein fehlender Schulabschluss zu ungünstigeren Erwerbsverläufen führt.