Seit Beginn des aktuellen Ausbildungsjahres im Oktober 2022 wurden in Sachsen rund 15.400 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz bei den Jugendberufsagenturen registriert. Zugleich meldeten die sächsischen Unternehmen über 19.200 Berufsausbildungsstellen. Bislang konnten davon etwa 7.400 besetzt werden, 11.800 sind noch frei. Für die Bewerberinnen und Bewerber stehen die Chancen auf den Wunschberuf also sehr gut – und das in fast allen Branchen. Für sie gilt deshalb mehr denn je, die Informations- und Beratungsangebote der 13 sächsischen Jugendberufsagenturen zu nutzen. Keiner der momentan rund 9.100 als „unversorgt“ geltenden Jugendlichen muss ohne Berufsausbildung bleiben. Jeder hat ein Talent und wird in den sächsischen Betrieben gebraucht. Denn die suchen händeringend Nachwuchskräfte.
„Es freut mich, dass immer mehr Betriebe auf die duale Ausbildung setzen, um Fachkräfte zu entwickeln. Mit deutlich über 19.000 gemeldeten Ausbildungsstellen übernehmen sie Verantwortung für die nächste Generation. Damit stehen die Chancen auf einen Ausbildungsplatz für die Jugendlichen in diesem Jahr recht gut. Denn derzeit gibt es 2.700 mehr freie Ausbildungsplätze als noch suchende Bewerberinnen und Bewerber. Noch nie war die Situation für die jungen Menschen so komfortabel. Deshalb mein Appell: Ergreift die Chance. Wendet euch an die Berufsberaterinnen und Berufsberater in unseren Jugendberufsagenturen und nutzt unsere Online-Tools. Wünschen würde ich mir, dass mehr Abiturienten die Chancen nutzen, die sich durch eine duale Ausbildung und die anschließenden Aufstiegsfortbildungen ergeben. Meister und Techniker verdienen nicht selten mehr als Studienabsolventen. Auch die schulischen Ausbildungsgänge in Gesundheitsberufen sind interessante Zukunftsberufe mit besten Jobchancen. Letztendlich entscheidet aber jeder Jugendliche selbst – entsprechend seiner Talente. Mir ist nur wichtig, dass die jungen Menschen alle Optionen kennen und die erste Entscheidung der Berufswahl möglichst auch die richtige ist“, sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA) zur Halbjahresbilanz auf dem Ausbildungsmarkt.
Gemeldete Ausbildungsbewerber: | 15.413 |
Ausbildungsbewerber im Vorjahresvergleich: | -79 oder -0,5 Prozent |
Gemeldete Berufsausbildungsstellen: | 19.240 |
Berufsausbildungsstellen Vorjahresvergleich: | +905 oder +4,9 Prozent |
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Unversorgte Ausbildungsbewerber: | 9.053 |
Ausbildungsbewerber im Vorjahresvergleich: | -209 oder -2,3 Prozent |
Unbesetzte Berufsausbildungsstellen: | 11.799 |
Berufsausbildungsstellen Vorjahresvergleich: | +18 oder +0,2 Prozent |
Das Ausbildungsjahr beginnt immer im Oktober eines Jahres. Seit Oktober 2022 haben sich in Sachsen insgesamt 15.413 Mädchen und Jungen in den Jugendberufsagenturen gemeldet und bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz beraten lassen. Das sind 79 (0,5 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig wurden den sächsischen Arbeitsagenturen 19.240 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 905 (4,9 Prozent) mehr als im Vorjahreszeitraum – das ist für einen April ein neuer Rekordwert. Damit stehen die Chancen für die Jugendlichen in Sachsen aktuell so gut wie nie zuvor, eine geeignete Ausbildung zu finden.
Nichtsdestotrotz sind aktuell noch 9.053 junge Menschen im Freistaat auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dem gegenüber stehen 11.799 freie Ausbildungsstellen.
Wer in diesem Jahr eine Ausbildung beginnen möchte, hat also die Wahl: unter 320 anerkannten Ausbildungsberufen in Deutschland und rund 17.000 Ausbildungsbetrieben in Sachsen. Dass die Entscheidung nicht leicht ist, wissen die knapp 200 Beraterinnen und Berater der 13 Jugendberufsagenturen in Sachsen und helfen tagtäglich in persönlichen Gesprächen mit Informationen, Erfahrungen und Ideen für mögliche Ausbildungswege.
„Unsere Beraterinnen und Berater sind vor Ort in den Schulen, um die jungen Menschen bei der Entscheidung für einen Beruf zu unterstützen. Dazu gehören auch die Schülerinnen und Schüler, die für eine Berufsausbildung vielleicht noch nicht die idealen Voraussetzungen mitbringen. Aber auch Studienabbrecher und junge Erwachsene ohne Berufsabschluss sind Kandidaten für freie Lehrstellen. Und falls es während der Ausbildung erforderlich ist, finanziert die Berufsberatung Nachhilfeunterricht für Azubis. Denn Fakt ist: Keiner darf verloren gehen – wir wollen jeden jungen Mensch zum Abschluss verhelfen“, erklärt Hansen.
Die Jugendberufsagenturen in Sachsen vereinen die Beraterinnen und Berater der Agentur für Arbeit mit dem Jobcenter und der Jugendhilfe aktiv. Sie arbeiten eng mit der jeweiligen Schule und den regionalen Wirtschaftsvertretern (z. B. Industrie- und Handwerkskammer) zusammen, um Jugendliche und Ausbildungsbetriebe zusammen zu bringen. Zugleich unterstützen sie mit individuellen Lösungen bei eventuellen Problemen, die während der Berufswahlphase auftreten können. Damit sind die Jugendberufsagenturen wichtigste Anlaufstelle für (un-)entschlossene junge Menschen, wenn es um die Berufsorientierung und -beratung sowie die Ausbildungssuche geht. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater kennen den regionalen Arbeitsmarkt, aktuelle Trends, Berufe und deren Zukunftschancen. Die Jugendlichen und deren Eltern können sich sowohl persönlich beraten lassen, aber auch per Telefon oder Videokommunikation.
Die beliebtesten Berufe der noch unversorgten Bewerberinnen und Bewerber in Sachsen sind nach wie vor:
- Verkäufer/in
- Kfz.mechatroniker - PKW-Technik
- Kaufmann/-frau im Einzelhandel
- Kaufmann/-frau - Büromanagement
- Fachlagerist/in
- Tischler/in
- Fachinformatiker-Anwendungsentwicklung
- Koch/Köchin
- Friseur/in
- Mechatroniker/in
Mehr als jeder dritte noch suchende Jugendliche (5.400) entscheidet sich für einen TOP-Ten-Beruf. 10.000 Jugendliche haben sich für einen anderen Ausbildungsberuf entschieden.
Die meisten freien Ausbildungsstellen gibt es in den Berufen:
- Verkäufer/in
- Kaufmann/-frau im Einzelhandel
- Mechatroniker/in
- Kaufmann/-frau - Büromanagement
- Fachkraft - Lagerlogistik
- Zerspanungsmechaniker/in
- Industriemechaniker/in
- Handelsfachwirt/in (Ausbildung)
- Elektroniker/in- Energie-/Gebäudetechnik
- Elektroniker/in für Betriebstechnik
Gleichzeitig gibt es Berufe, in denen wenige Ausbildungsbewerber aber viele freie Ausbildungsstellen gemeldet sind. Dort stehen die Chancen auf eine Ausbildung in Sachsen recht gut.
Chancenberufe | hier fehlen die interessierten Bewerber/innen:
- Verfahr.m.-Kunst.-/Kautsch.t.-Formteile 41 freie Stellen pro Bewerber
- Handelsfachwirt/in (Ausbildung) 29
- Fachverk.-Lebensm.handwerk - Fleischerei 29
- Kaufm. -Groß/Außenhandelsmanag - Großh. 11
- Werkzeugmechaniker/in 10
- Fachkraft Metalltechnik - Montagetechnik 10
- Gleisbauer/in 10
- Eisenbahner/in - Zugverkehrssteuerung 10
- Zerspanungsmechaniker/in 7
- Kfm. - Versicherungen/Finanzanlagen 7
- Elektroniker/in für Betriebstechnik 6
- Mechatroniker/in - Kältetechnik 6
- Fachverkäuf.-Lebensm.handwerk - Bäckerei 5
- Fleischer/in 5
- Oberflächenbeschichter/in 5
Wer sich beispielsweise für einen dieser Berufe entscheidet, kann zwischen fünf und 40 freien Lehrstellen wählen. Darüber hinaus gibt es viele weitere Ausbildungsberufe, in denen es an Bewerbern fehlt. Es lohnt sich also für Ausbildungsinteressierte auf jeden Fall, die Alternativen zu checken.