Der sächsische Arbeitsmarkt im Mai 2023

Wenig Bewegung am Arbeitsmarkt.

Mit rund 128.000 registrierten Arbeitslosen in Sachsen ist die Zahl auch im Mai wieder rückläufig. Die Arbeitslosenquote im Freistaat sank um 0,2 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent.

 

31.05.2023 | Presseinfo Nr. 9

„Die Zahl der registrierten Arbeitslosen in Sachsen sinkt deutlicher als im letzten Monat. Das ist eine erfreuliche Entwicklung. Von einer Frühjahrsbelebung, wie wir sie aus den zurückliegenden Jahren kennen, sind wir dennoch weit entfernt. Die Unternehmen agieren spürbar zurückhaltender bei der Nachbesetzung oder Ausschreibung von Stellen. So meldeten sie beispielsweise im Mai nur rund 7.000 freie Jobs, 16 Prozent weniger als im letzten Jahr. Damit ist wahrscheinlicher, dass wir in diesem Jahr keine starken Rückgänge bei den Arbeitslosenzahlen haben werden. Vielmehr werden wir uns etwa auf dem heutigen Niveau bewegen – also eine Seitwärtsbewegung auf dem Arbeitsmarkt“, sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Arbeitslosenzahl im Mai:

128.252

Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (130.930):

-2.678 oder -2,0 Prozent

Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (110.113):

+18.139 oder +16,5 Prozent

Arbeitslosenquote im Mai:

6,0 Prozent

Arbeitslosigkeit: 128.252 Arbeitslose in Sachsen

Im Mai waren knapp über 128.000 Männer und Frauen in Sachsen arbeitslos. Das sind rund 2.700 weniger als im April (minus 2,0 Prozent) und etwa 18.000 mehr als noch vor einem Jahr (plus 16,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote sank auf 6,0 Prozent.

In den Landkreisen und kreisfreien Städten des Freistaates sind die Arbeitslosenquoten überall gesunken: zwischen 0,1 Prozent in Zwickau, Bautzen, Görlitz, Meißen, Leipzig und Nordsachsen und 0,4 Prozent im Vogtland.

Die niedrigsten Arbeitslosenquoten verzeichnen derzeit der Erzgebirgskreis und Mittelsachen (je 4,8 Prozent), die höchsten Görlitz und Chemnitz (je 8,2 Prozent).

Aktuell werden in Sachsen rund 88.000 arbeitslose Bürgerinnen und Bürger von den Jobcentern betreut (68,5 Prozent), während die Agenturen für Arbeit knapp 40.500 erwerbslose Menschen (31,5 Prozent) unterstützen.

Krieg in der Ukraine: 11.091 arbeitslose Menschen aus der Ukraine gemeldet

Rund 11.000 Ukrainerinnen und Ukrainer waren im Mai sachsenweit arbeitslos gemeldet, 207 mehr als noch im April. Die Zahl derer, die sich seit Kriegsbeginn im Februar 2022 aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet haben, um eine Tätigkeit aufzunehmen, stieg indes auf 2.391. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit einer ukrainischen Staatsbürgerschaft ist zwischen März 2022 und März 2023 um 3.100 auf 5.700 gestiegen. Damit zeigen die neusten Hochrechnungen, dass sich die Beschäftigungszahlen in den vergangenen zwölf Monaten mehr als verdoppelt haben (plus 118 Prozent). Auch die Zahl der ausschließlich geringfügig Beschäftigten (Minijobber) ist im gleichen Zeitraum um 1.000 auf 1.300 gestiegen (plus 350 Prozent).

Kurzarbeit: 9.000 Kurzarbeiter in 765 Betrieben

Im Februar 2023 waren rund 9.000 Personen in 765 sächsischen Betrieben von Kurzarbeit betroffen. Somit befanden sich 0,5 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Kurzarbeit. Im Zeitraum vom März bis Mai 2023 haben 560 Unternehmen erneut Kurzarbeit aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit angezeigt: für rund 10.300 Beschäftigte.

Beschäftigung: 1.639.800 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte

Von Februar auf März stieg Hochrechnungen zu folge die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Sachsen um 1.500. Das sind zugleich 1.400 mehr als noch vor einem Jahr.

Im Jahresvergleich haben vor allem die Wirtschaftsbereiche Information und Kommunikation (plus 2.500), Heime und Sozialwesen (plus 2.100), Immobilien, freiberufliche und technische Dienstleistungen (plus 1.700) sowie die Metall-, Stahl- und Elektroindustrie (plus 1.300) Personal aufgebaut.

Beschäftigungsrückgänge gab es dagegen im Baugewerbe (minus 2.800), bei der Arbeitnehmerüberlassung (minus 2.600) und im Bereich Handel, Instandhaltung, Reparatur von Kfz (minus 2.500).

Arbeitskräftenachfrage: 39.413 freie Stellen

Bei den sächsischen Agenturen für Arbeit und den Jobcentern sind aktuell knapp 39.500 freie Stellen gemeldet – 6.590 mehr als im Mai 2022 und 150 weniger als vor einem Monat. Allein im Mai sind 7.170 freie Stellen in sächsischen Unternehmen registriert worden.

Alle freien Stellen sind in der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht und können mit der kostenfreien Smartphone-App (Jobsuche – die Jobbörse der BA) zu jeder Zeit, an jedem Ort abgerufen werden.

Unterbeschäftigung: 38.900 Personen zählen nicht als arbeitslos

Im Mai haben sachsenweit knapp 39.000 Frauen und Männer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder standen der Arbeitsvermittlung vorübergehend nicht zur Verfügung: beispielsweise aufgrund von Arbeitsunfähigkeit (3.702) oder weil sie sich in Aktivierungs- und beruflichen Eingliederungsmaßnahmen (4.291) befanden bzw. eine berufliche Weiterbildung (5.274) besuchten. Rund 14.000 wurden durch andere Leistungsträger unterstützt (z.B. durch die Zuweisung in einen Integrationskurs des BAMF) und etwa 4.000 gingen Arbeitsgelegenheiten (1-Euro-Jobs) nach. Die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen, Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und vorübergehend nicht verfügbaren Arbeitsuchenden – umfasste im Mai 167.116 Personen. Das sind etwa 2.000 weniger als im Vormonat und rund 23.300 mehr als im Mai 2022. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt 76,7 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Mai bei 7,8 Prozent.

Grundsicherung: 144.835 Bedarfsgemeinschaften mit finanzieller Unterstützung

Auch im Mai waren wieder weniger Familien in Sachsen auf finanzielle Unterstützung der Jobcenter angewiesen: Verglichen mit dem Vormonat sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften um 975. Das sind noch immer 12.924 mehr als vor einem Jahr, was auf die Unterstützung der Menschen aus der Ukraine zurückzuführen ist.

Insgesamt wurden im Mai 181.366 erwerbsfähige Personen mit Leistungen der Grundsicherung unterstützt – das sind 1.137 weniger als im Vormonat und 18.711 mehr als im Mai 2022.