Im Oktober 2023 wurde bundesweit der Job-Turbo gestartet. Ziel ist es, gemeinsam die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt vorantreiben. Geflüchteten Menschen sollen so schnell wie möglich Arbeitserfahrung sammeln, während der Beschäftigung ihre Sprachkenntnisse im praktischen Alltag ausbauen und anschließend sinnvoll weiter qualifiziert werden. Um das zu erreichen, werden die Geflüchteten Menschen bereits während des Integrationskurses vom Jobcenter unterstützt, dass sie anschließend schnell eine Arbeit finden.
Für erfolgreiche Integrationen braucht es Arbeitgeber, die bereit sind ausländische Bewerber einzustellen, Vielfalt leben und dadurch zum Chancengeber werden. Einer dieser Betriebe ist EDEKA-Markt Voigt aus Plauen, wo vier Zugewanderte ihre Chance zum Einstieg in den Arbeitsmarkt erhalten haben.
„Jetzt heißt es erst beruflich einsteigen, dann aufsteigen. Wir helfen, damit die Menschen Anschluss finden und Teil der Gesellschaft werden. Deshalb setzen wir auf eine schnelle Vermittlung in Arbeit und parallel zur Arbeit auf den Ausbau sprachlicher und beruflicher Kompetenzen. Der Vorteil: Wer schnell eine Arbeit hat – selbst im Helferbereich, lernt schneller die deutsche Sprache und sammelt praktische Erfahrungen. Darauf kann man aufbauen und mit berufsbegleitenden Qualifizierungen im Job schneller zur Fachkraft aufsteigen“, sagte Michaela Ungethüm, Geschäftsführerin der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Um möglichst viele Geflüchteten in Arbeit und damit die Gesellschaft zu integrieren braucht es letztendlich Chancengeber – also Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber die zugewanderten Frauen und Männer einstellen, auch wenn sie nur wenig Deutsch sprechen.
Das die Integration funktioniert belegt folgendes Beispiel:
Plauen: Der EDEKA-Markt Voigt in Plauen bietet nicht nur vielfältige Produkte an, sondern auch ein vorbildliches Engagement bei der Integration von ukrainischen Geflüchteten. Unter der Leitung von Loreen Voigt beschäftigt der Markt rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zeigt eine bemerkenswerte Offenheit für arbeitsuchende Menschen auf dem regionalen Arbeitsmarkt.
Erst Eignungsfeststellung, dann Einstellung.
Die Initiative zur Integration begann im August 2022, als das Jobcenter Vogtland Kontakt mit der Geschäftsführerin aufnahm. Nach einer Eignungsfeststellung wurde eine ukrainische Mitarbeiterin eingestellt. Mit der Zeit und der Verbesserung der deutschen Sprachkenntnisse der Geflüchteten konnten weitere ukrainische Bewerberinnen vorgeschlagen werden. Im Herbst 2023 folgten drei weitere vom Jobcenter Vogtland geförderte Einstellungen. Beachtlich für ein Unternehmen dieser Größe! In Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Vogtland und der Wirtschaftsförderung des Vogtlandkreises wurde zudem eine Kombination aus einem Praktikum im Markt und einer arbeitsplatz- und branchenbezogenen Sprachförderung organisiert, um die Bewerberinnen zusätzlich auf ihre Tätigkeit vorzubereiten.
„Ich würde das jederzeit wieder so machen!“
Frau Voigt geht über das bloße Einstellen hinaus und tritt gelegentlich bestehenden Vorurteilen oder Skepsis von Kunden entgegen. Ihr Engagement zeigt, dass sprachliche Barrieren im Einzelhandel überwindbar sind. „Hier arbeiten noch mehr Nationalitäten. Wir sind ein engagiertes und internationales Team. Ich würde das jederzeit wieder so machen!“, resümiert die Marktleiterin zufrieden.
Diese Initiative zeigt, wie Unternehmen durch Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Vogtland einen positiven Beitrag zur Integration leisten können. Der EDEKA-Markt Voigt in Plauen setzt damit ein wichtiges Zeichen für soziale Verantwortung und gelebte Integration in der Region.
Bei Einstellungsinteresse oder Fragen zu Förderung und Eignungserprobung steht das Jobcenter Vogtland unter Jobcenter-Vogtland. Arbeitgeber@jobcenter-ge.de und der gemeinsame Arbeitgeber-Service unter der Telefonnummer 08004555520 zur Verfügung.
Für Fragen zum Beispiel stehen folgende Ansprechpartner zur Verfügung:
Ansprechpartnerin im Unternehmen EDEKA Lebensmittel Voigt GmbH & Co. KG:
Loreen Voigt (Geschäftsführerin)
Tel. 03741-394452
Ansprechpartner für das Jobcenter Vogtland:
Michael Neudel (Bereichsleiter Markt & Integration)
Tel. 03741-23 2533
Sebastian Preiss (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
Tel. 03741-23 2204
Die Arbeitsagenturen und Jobcenter helfen den Unternehmerinnen und Unternehmern, die sich als Chancengeber einsetzen. Dafür unterstützen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeit mit Rat und Tat, organisieren und begleiten Vorstellungsgespräche, helfen bei der Durchführung von Praktika, beraten zur beruflichen Anerkennung und zahlen Lohnzuschüsse oder Lehrgangskosten an die Betriebe, zum Ausgleich von Defiziten bzw. zur beruflichen Weiterqualifizierung.
Dass immer mehr geflüchteten Menschen der Einstieg auf dem Arbeitsmarkt gelingt, belegen die Ergebnisse der aktuellsten Hochrechnung zur Beschäftigung in Sachsen. Aktuell (Januar 2024) sind in Sachsen 27.700 geflüchtete Menschen beschäftigt. Das waren 4.600 mehr als im Januar 2023. Die meisten von ihnen sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt (23.400) – sprich: sie arbeiten in Teil- oder Vollzeit. So waren zu Jahresbeginn (Januar 2024) rund 16.400 Menschen aus den acht Asylherkunftsländern (8HKL) und 7.000 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit in Sachsen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es in beiden Gruppen der Geflüchteten ein kräftiges Beschäftigungswachstum (8HKL: plus 1.800; Ukraine: plus 1.600). Zusätzlich zu den 23.400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gibt es 4.300 geflüchtete Menschen, die einen Minijob ausüben (8HKL: 2.500; Ukraine: 1.800).