Der sächsische Arbeitsmarkt im April 2024

Über 10.000 Menschen fanden im April eine neue Arbeit.

30.04.2024 | Presseinfo Nr. 20

Im April 2024 waren sachsenweit rund 139.000 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet – 1.600 weniger als im März. Damit liegt die Arbeitslosenquote weiter bei 6,6 Prozent. Im Vergleich zum April 2023 sind aktuell 8.000 mehr Menschen in den Arbeitsagenturen und Jobcentern arbeitslos gemeldet. Damals lag die Arbeitslosenquote bei 6,2 Prozent.

„Im April ist die Arbeitslosenzahl zurückgegangen. Das ist erfreulich und auf die leichte Frühjahresbelebung zurückzuführen. Mit einem Minus um 1.600 ist der Rückgang allerdings überschaubar und einer der geringsten der letzten Jahre. Angesichts der nach wie vor gedämpften Stimmung in der sächsischen Wirtschaft ist diese Entwicklung dennoch positiv.  Denn immerhin haben über 10.000 Menschen allein im April eine neue Arbeit aufgenommen und ihre Arbeitslosigkeit dadurch beendet. Das belegt, dass die Betriebe trotz der globalen Herausforderungen weiter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen – besonders wenn es um die begehrten Fachkräfte geht“, sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Arbeitslosenzahl im April 2024:

139.185

Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (140.765):

-1.580 oder -1,1 Prozent

Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (130.930):

+8.255 oder +6,3 Prozent

Arbeitslosenquote im April 2024:

6,6 Prozent

Arbeitslosigkeit: 139.185 Arbeitslose in Sachsen

Die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer ist im April gesunken. Insgesamt waren in Sachsen 139.185 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat waren 1.580 weniger Menschen (minus 1,1 Prozent) und zum Vorjahresmonat 8.255 mehr Menschen arbeitslos (plus 6,3 Prozent). 

Die dreizehn sächsischen Jobcenter betreuten 93.657 arbeitslose Frauen und Männer (67,3 Prozent) und die elf sächsischen Agenturen für Arbeit unterstützten im April insgesamt 45.528 arbeitslose Menschen (32,7 Prozent).

In den Jobcentern ist die Arbeitslosigkeit im Monatsverlauf um 368 (plus 0,4 Prozent) gestiegen und in den Arbeitsagenturen um 1.948 (minus 4,1 Prozent) gesunken. Im Vorjahresvergleich sind in beiden Rechtskreisen mehr Arbeitslose gemeldet (Jobcenter: plus 4.950 oder plus 5,6 Prozent; Arbeitsagenturen: plus 3.305 oder plus 7,8 Prozent).

Die Arbeitslosenquote lag im April 2024 weiter bei 6,6 Prozent. Im Vergleich Vorjahresmonat stieg sie um 0,4 Prozentpunkte.

Entwicklung innerhalb Sachsens: Sinkende Arbeitslosigkeit – Ausnahme sind die kreisfreien Städte

Innerhalb der sächsischen Landkreise und kreisfreien Städte entwickelte sich die Arbeitslosigkeit verschieden. Die Rückgänge gab es im Monatsverlauf in allen Landkreisen, die kräftigsten im Vogtlandkreis (minus 421 oder minus sechs Prozent), in Görlitz (minus 319 oder minus 2,8 Prozent) und im Erzgebirgskreis (minus 302 oder minus 3,3 Prozent).

Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit ist gleichzeitig in allen drei kreisfreien Städten zu verzeichnen, den kräftigsten in der Stadt Leipzig (plus 333 oder plus 1,3 Prozent).

Vergleich innerhalb Sachsens: Geringste Arbeitslosenquote in den Landkreisen Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und im Erzgebirgskreis

Durch den Rückgang der Arbeitslosigkeit im Monatsverlauf verändern sich auch die Arbeitslosenquoten in einigen der dreizehn Kreise und Städte. Dabei reicht die Spanne der Arbeitslosenquoten im April 2024 von 5,3 Prozent in den Landkreisen Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und im Erzgebirgskreis bis zu 9,1 Prozent im Landkreis Görlitz.

Ranking der Arbeitslosenquoten im April 2024 (in Prozent):

Sächs. Schweiz-Osterzgebirge      5,3 Prozent

Erzgebirgskreis                            5,3 Prozent

Mittelsachsen                               5,4 Prozent

Zwickau                                        5,5 Prozent

Leipzig                                         6,0 Prozent

Vogtlandkreis                               6,0 Prozent

Meißen                                         6,1 Prozent

Bautzen                                        6,4 Prozent

Dresden, Stadt                              6,5 Prozent

Nordsachsen                                6,6 Prozent

Leipzig, Stadt                                7,6 Prozent

Chemnitz, Stadt                            9,0 Prozent

Görlitz                                          9,1 Prozent

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: Stagnation auf hohem Niveau

Laut aktuellen Hochrechnungen waren im Februar 2024 rund 1.600 Menschen weniger sozialversicherungspflichtig beschäftigt als noch im Januar und 1.800 weniger als im Februar 2023. Damit liegt die Beschäftigungssituation in Sachsen etwa auf Vorjahresniveau.

Innerhalb der einzelnen Branchen entwickelt sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung jedoch verschieden. So gibt es im Jahresvergleich den kräftigsten Beschäftigungsaufbau in den Bereichen:

  • Immobilien, freiberufl., wissenschaftl. u. techn. Dienstleistungen       2.200
  • sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen                                         2.200
  • Heime und Sozialwesen                                                                  2.100
  • Gesundheitswesen                                                                         1.200
  • Gastgewerbe                                                                                 1.100
  • Verkehr und Lagerei                                                                       900

Beschäftigungsrückgänge sind von Januar 2023 bis Januar 2024 in folgenden Bereichen zu verzeichnen:

  • Baugewerbe                                             -2.100
  • Arbeitnehmerüberlassung 2)                      -2.500
  • Handel, Instandhaltung, Rep. von Kfz        -3.100
  • Verarbeitendes Gewerbe                           -4.500

Im langjährigen Vergleich liegt die Beschäftigung im Februar 2024 mit 1,64 Mio. auf hohem Niveau. Nur im Jahr 2023 waren in einem Februar mehr Menschen in Sachsen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Den Tiefstand erreichte die Beschäftigung in Sachsen in einem Februar im Jahr 2006. Damals waren 1,3 Mio. Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt – etwa 337.000 weniger als am aktuellen Rand.

Arbeitskräftenachfrage: 36.138 freie Stellen

Im April 2024 haben sächsische Betriebe insgesamt 6.501 freie Stellen neu gemeldet. Das waren 72 mehr als im Februar (plus 1,1 Prozent) und 784 weniger als im April des vergangenen Jahres (minus 10,9 Prozent).

Damit sind in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 36.138 freie Stellen gemeldet, 498 weniger als im März (minus 1,4 Prozent) und 3.125 weniger als im April 2023 (minus 8,0 Prozent). Auffällig ist, dass die meisten aller freien Stellen unbefristet (94 Prozent) und in Vollzeit (87 Prozent) zu besetzen sind.

Alle gemeldeten freien Stellen sind in der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht und können mit der kostenfreien Smartphone-App (Jobsuche – die Jobbörse der BA) zu jeder Zeit, an jedem Ort abgerufen werden (https://www.arbeitsagentur.de/jobsuche).

Dynamik: 60.000 An- und Abmeldungen in vier Wochen

Arbeitslosigkeit ist kein fester Block. Vielmehr gibt es unabhängig von der wirtschaftlichen Lage und jahreszeitlichen Entwicklung viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. Dabei werden Zu- und Abgänge von Arbeitslosen erfasst. So meldeten sich im Berichtsmonat April 2024 insgesamt 29.023 Menschen in einer Arbeitsagentur oder einem Jobcenter arbeitslos und gleichzeitig beendeten 30.668 Menschen ihre Arbeitslosigkeit. 

Diese Zugänge in und die Abgänge aus Arbeitslosigkeit werden auch nach Gründen unterschieden. So meldeten sich im April beispielsweise 9.457 Frauen und Männer aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt arbeitslos und gleichzeitig haben 10.172 eine neue Arbeit gefunden und konnten sich aus der Arbeitslosigkeit abmelden. Auffällig war im April, dass die zahl der Abmeldungen in den 1. Arbeitsmarkt im Vormonatsvergleich um 1.563 oder 18,2 Prozent gestiegen ist – ein Beleg für die positiven Effekte im Rahmen der anhaltenden Frühjahresbelebung.

Unterbeschäftigung: 37.000 Menschen zählen nicht als arbeitslos

In der Unterbeschäftigungsrechnung sind neben den Arbeitslosen diejenigen Personen enthalten, die an entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen oder zeitweise arbeitsunfähig erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. Damit wird ein umfassenderes Bild über die Zahl derjenigen Menschen gezeichnet, die ihren Wunsch nach einer Beschäftigung nicht realisieren können.

Im April 2024 haben sachsenweit rund 37.115 Frauen und Männer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder standen der Arbeitsvermittlung vorübergehend nicht zur Verfügung: 4.582 von ihnen befanden sich in Aktivierungs- und beruflichen Eingliederungsmaßnahmen, 5.696 besuchten eine berufliche Weiterbildung und 3.056 waren vorrübergehend arbeitsunfähig. Weitere 15.764 wurden durch andere Leistungsträger unterstützt (z.B. durch den Besuch eines Integrationskurses des BAMF) und 2.506 gingen Arbeitsgelegenheiten (1-Euro-Jobs) nach. 

Die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen, Teilnehmende an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und vorübergehend nicht verfügbaren Arbeitslosen – umfasste im April 176.300 Personen. Das sind 2.031 weniger als im März und 6.490 mehr als im April 2023. 

Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen und beträgt 78,9 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote damit bei 8,2 Prozent.