Im Oktober 2023 wurde bundesweit der Job-Turbo gestartet. Ziel ist es, gemeinsam die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt voranzutreiben. Geflüchtete Menschen sollen so schnell wie möglich Arbeitserfahrung sammeln, während der Beschäftigung ihre Sprachkenntnisse im praktischen Alltag ausbauen und anschließend sinnvoll weiter qualifiziert werden. Um das zu erreichen, werden die geflüchteten Menschen bereits während des Integrationskurses vom Jobcenter unterstützt, sodass sie anschließend schnell eine Arbeit finden.
Für erfolgreiche Integrationen braucht es Arbeitgeber, die bereit sind ausländische Bewerber einzustellen, Vielfalt leben und dadurch zum Chancengeber werden. Einer dieser Arbeitgeber ist die Oskarshausen GmbH aus Freital, wo eine junge Ukrainerin im Februar ihre Chance zum Einstieg in den Arbeitsmarkt erhalten hat.
„Jetzt heißt es erst beruflich einsteigen, dann aufsteigen. Wir helfen, damit die Menschen Anschluss finden und Teil der Gesellschaft werden. Deshalb setzen wir auf eine schnelle Vermittlung in Arbeit und parallel zur Arbeit auf den Ausbau sprachlicher und beruflicher Kompetenzen. Der Vorteil: Wer schnell eine Arbeit hat – selbst im Helferbereich, lernt schneller die deutsche Sprache und sammelt praktische Erfahrungen. Darauf kann man aufbauen und mit berufsbegleitenden Qualifizierungen im Job schneller zur Fachkraft aufsteigen“, sagte Michaela Ungethüm, Geschäftsführerin der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Um möglichst viele Geflüchtete in Arbeit und damit die Gesellschaft zu integrieren, braucht es letztendlich Chancengeber – also Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die zugewanderte Frauen und Männer einstellen, auch wenn sie nur wenig Deutsch sprechen.
Dass die Integration funktioniert, belegt folgendes Beispiel:
Freital: Die Oskarshausen GmbH ist ein Freizeitpark in Freital und hält Spiel, Spaß und Abenteuer für die ganze Familie bereit und heißt dabei jeden willkommen. Genauso offen agiert dieser Arbeitgeber auch bei der Beschäftigung von ausländischen Mitarbeitern und ist hier proaktiv und vernetzt unterwegs. So erhielt auch im Februar 2024 eine junge Frau die Chance auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und im Bereich Marketing zu arbeiten.
Olena Bondarenko (23) ist ukrainische Staatsbürgerin und lebte bis zum Ausbruch des Krieges in der Ukraine. Schon hier zeichnete sich ihre überaus hohe Motivation und ihr Engagement ab, denn Frau Bondarenko erlernte bereits vor dem Krieg die deutsche Sprache und weist heute ein Sprachniveau auf dem Level B1 auf.
Durch die ausführliche Arbeitsmarktberatung des gemeinsamen Arbeitgeberservices der Agentur für Arbeit Pirna und des Jobcenters Sächsische Schweiz - Osterzgebirge, bei welcher die verschiedensten Unterstützungsmöglichkeiten besprochen wurden, konnte ein Bewerbertag im Rahmen des Job-Turbos organisiert werden. Verschiedenste Gespräche wurden geführt und Probearbeitstage vereinbart und schon hier überzeugte Frau Bondarenko besonders. Die Ukrainerin steht nun aufgrund Ihrer hohen Motivation in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis und meistert den neuen Arbeitsalltag bei Oskarshausen mit Bravour.
„Wir sind sehr dankbar, dass Olena jetzt in unserem Team ist“, so Frau Tamme, Diplom-Betriebswirtin bei Oskarshausen. Und so steht eines fest: diese erfolgreiche Integration war vor allem durch das hohe Engagement des Arbeitgebers und durch die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten möglich - hier vor allem durch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Arbeitgeberservices.
Für Fragen zum Beispiel stehen folgende Ansprechpartner zur Verfügung:
Ansprechpartner im Unternehmen Oskarshausen GmbH:
Theresa Tamme (Abteilung Marketing/Design, Gestaltung/ Dekoration)
Tel. 0351 – 7999277-1
Ansprechpartnerin für die Agentur für Arbeit Pirna:
Sarah-Tabea Schröter (Pressesprecherin)
Tel. 03501 – 791 303
Die Arbeitsagenturen und Jobcenter helfen den Unternehmerinnen und Unternehmern, die sich als Chancengeber einsetzen. Dafür unterstützen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Rat und Tat, organisieren und begleiten Vorstellungsgespräche, helfen bei der Durchführung von Praktika, beraten zur beruflichen Anerkennung und zahlen Lohnzuschüsse oder Lehrgangskosten an die Betriebe, zum Ausgleich von Defiziten bzw. zur beruflichen Weiterqualifizierung.
Dass immer mehr geflüchteten Menschen der Einstieg auf dem Arbeitsmarkt gelingt, belegen die Ergebnisse der aktuellsten Hochrechnung zur Beschäftigung in Sachsen. Aktuell (Februar 2024) sind in Sachsen 28.200 geflüchtete Menschen beschäftigt. Das waren 4.800 mehr als im Februar 2023. Die meisten von ihnen sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt (23.800) – sprich: sie arbeiten in Teil- oder Vollzeit. So waren zu Jahresbeginn (Februar 2024) rund 16.500 Menschen aus den acht Asylherkunftsländern und 7.300 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit in Sachsen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es in beiden Gruppen der Geflüchteten ein kräftiges Beschäftigungswachstum (8HKL: plus 1.900; Ukraine: plus 1.800). Zusätzlich zu den 23.800 sozial-versicherungspflichtig Beschäftigten gibt es 4.400 geflüchtete Menschen, die einen Minijob ausüben (8HKL: 2.600; Ukraine: 1.800).