Im Mai 2024 waren sachsenweit rund 137.600 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet – etwa 1.600 weniger als im April. Damit liegt die Arbeitslosenquote bei 6,4 Prozent. Im Vergleich zum Mai 2023 sind aktuell 9.400 mehr Menschen in den Arbeitsagenturen und Jobcentern arbeitslos gemeldet. Damals lag die Arbeitslosenquote bei sechs Prozent.
„Im Mai ist die Anzahl der Arbeitslosen zurückgegangen. Dieser Rückgang ist üblich und auf saisonale Effekte zurückzuführen. So haben wieder viele Menschen eine neue Arbeit gefunden oder eine Fördermaßnahme beginnen können. Dennoch spüren wir die Auswirkungen der gedämpften Stimmung der Wirtschaft. Beispielsweise agieren die sächsischen Unternehmen zurückhaltender bei der Nachbesetzung oder Ausschreibung von Stellen. So meldeten sie im Mai nur rund 6.000 neue freie Jobs. Damit sind aktuell 36.000 freie Arbeitsstellen zur Besetzung bei den Arbeitsagenturen und den gemeinsamen Jobcentern gemeldet. Das belegt, dass die Betriebe trotz der bestehenden Herausforderungen weiter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen wollen – besonders wenn es um Fachkräfte geht“, sagte Michaela Ungethüm, Geschäftsführerin operativ und Vizechefin der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Arbeitslosenzahl im Mai 2024: | 137.634 |
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (139.185): | -1.551 oder -1,1 Prozent |
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (128.252): | +9.382 oder +7,3 Prozent |
Arbeitslosenquote im Mai 2024: | 6,4 Prozent |
Arbeitslosigkeit: 137.600 Arbeitslose in Sachsen
Die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer ist im Mai gesunken. Insgesamt waren in Sachsen 137.634 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat waren 1.551 weniger Menschen (minus 1,1 Prozent) und zum Vorjahresmonat 9.382 mehr Menschen arbeitslos (plus 7,3 Prozent).
Die dreizehn sächsischen Jobcenter betreuten 92.871 arbeitslose Frauen und Männer (67,5 Prozent) und die elf sächsischen Agenturen für Arbeit unterstützten im Mai insgesamt 44.763 arbeitslose Menschen (32,5 Prozent).
In den Jobcentern ist die Arbeitslosigkeit im Monatsverlauf um 786 (minus 0,8 Prozent) und in den Arbeitsagenturen um 765 (minus 1,7 Prozent) gesunken. Im Vorjahresvergleich sind in beiden Rechtskreisen mehr Arbeitslose gemeldet (Jobcenter: plus 4.967 oder plus 5,7 Prozent; Arbeitsagenturen: plus 4.415 oder plus 10,9 Prozent).
Die Arbeitslosenquote lag im Mai 2024 weiter bei 6,4 Prozent. Im Vergleich Vormonat nahm sie um 0,2 Prozentpunkte ab und im Vorjahresvergleich ist sie um 0,4 Prozentpunkte angestiegen.
Entwicklung innerhalb Sachsens: Sinkende Arbeitslosigkeit in den meisten Regionen
Innerhalb der sächsischen Landkreise und kreisfreien Städte entwickelte sich die Arbeitslosigkeit verschieden. Die kräftigsten Rückgänge gab es im Monatsverlauf in den Landkreisen Zwickau, dem Vogtlandkreis und der sächsischen Schweiz-Osterzgebirge. Aber auch in den Landkreisen Bautzen, Leipzig und im Erzgebirgskreis lagen die Rückgänge über dem sächsischen Durchschnitt.
Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit ist gleichzeitig im Landkreis Mittelsachsen und in den kreisfreien Städten Leipzig und Dresden zu verzeichnen.
Vergleich innerhalb Sachsens: Geringste Arbeitslosenquote im Erzgebirgskreis und den Landkreisen Zwickau sowie Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Durch den Rückgang der Arbeitslosigkeit im Monatsverlauf verändern sich auch die Arbeitslosenquoten in einigen der dreizehn Kreise und Städte. Dabei reicht die Spanne der Arbeitslosenquoten im Mai 2024 von 5,2 Prozent in drei Landkreisen bis zu 8,9 Prozent im Landkreis Görlitz.
Ranking der Arbeitslosenquoten im Mai 2024 (in Prozent):
Erzgebirgskreis 5,2
Zwickau 5,2
Sächs. Schweiz-Osterzgebirge 5,2
Mittelsachsen 5,5
Vogtlandkreis 5,7
Leipzig 5,8
Meißen 6,0
Bautzen 6,2
Dresden, Stadt 6,4
Nordsachsen 6,5
Leipzig, Stadt 7,5
Chemnitz, Stadt 8,8
Görlitz 8,9
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: Stagnation auf hohem Niveau
Laut aktuellen Hochrechnungen waren im März 2024 rund 2.600 Menschen mehr sozialversicherungspflichtig beschäftigt als noch im Februar und 2.400 weniger als im März 2023. Damit liegt die Beschäftigungssituation in Sachsen dennoch vergleichsweise hohem Niveau.
Innerhalb der einzelnen Branchen entwickelt sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung jedoch verschieden. So gibt es im Jahresvergleich den kräftigsten Beschäftigungsaufbau in den Bereichen:
- Heime und Sozialwesen 2.400
- Immobilien, freiberufl., wissenschaftl. u. techn. Dienstleistungen 2.300
- sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen 2.200
- Gastgewerbe 1.400
- Gesundheitswesen 1.200
- Verkehr und Lagerei 700
Beschäftigungsrückgänge sind von März 2023 bis März 2024 in folgenden Bereichen zu verzeichnen:
- Baugewerbe -1.700
- Arbeitnehmerüberlassung -2.600
- Handel, Instandhaltung, Rep. von Kfz -3.300
- Verarbeitendes Gewerbe -5.400
Im langjährigen Vergleich liegt die Beschäftigung im März 2024 mit 1,64 Mio. auf hohem Niveau. Nur in den Jahren 2022 und 2023 waren in einem März mehr Menschen in Sachsen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Den Tiefstand erreichte die Beschäftigung in Sachsen in einem März im Jahr 2006. Damals waren 1,3 Mio. Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt – etwa 333.000 weniger als am aktuellen Rand.
Arbeitskräftenachfrage: 36.000 freie Arbeitsstellen
Im Mai 2024 haben sächsische Betriebe insgesamt 6.101 freie Stellen neu gemeldet. Das waren 400 weniger als im April (minus 6,2 Prozent) und 1.069 weniger als im Mai des vergangenen Jahres (minus 14,9 Prozent).
Damit sind in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 36.099 freie Stellen gemeldet, 39 weniger als im April (minus 0,1 Prozent) und 3.314 weniger als im Mai 2023 (minus 8,4 Prozent). Auffällig ist, dass die meisten aller freien Stellen unbefristet (94 Prozent) und in Vollzeit (87 Prozent) zu besetzen sind.
Diese gemeldeten freien Stellen und viele weitere – insgesamt über 45.000 freie Stellen in Sachsen – sind in der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht und können mit der kostenfreien Smartphone-App (Jobsuche – die Jobbörse der BA) zu jeder Zeit, an jedem Ort abgerufen werden (https://www.arbeitsagentur.de/jobsuche).
Dynamik: 52.000 An- und Abmeldungen in vier Wochen
Arbeitslosigkeit ist kein fester Block. Vielmehr gibt es unabhängig von der wirtschaftlichen Lage und jahreszeitlichen Entwicklung viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. Dabei werden Zu- und Abgänge von Arbeitslosen erfasst. So meldeten sich im Berichtsmonat Mai 2024 insgesamt 25.436 Menschen in einer Arbeitsagentur oder einem Jobcenter arbeitslos und gleichzeitig beendeten 27.059 Menschen ihre Arbeitslosigkeit.
Diese Zugänge in und die Abgänge aus Arbeitslosigkeit werden auch nach Gründen unterschieden. So meldeten sich im April beispielsweise 8.056 Frauen und Männer aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt arbeitslos und gleichzeitig haben 7.807 eine neue Arbeit gefunden und konnten sich aus der Arbeitslosigkeit abmelden. Auffällig war im Mai, dass es in den Bereich des zweiten Arbeitsmarktes, der Selbständigkeit, der Maßnahmen und im Bereich der Arbeitsunfähigkeit mehr Abmeldungen als Anmeldung gab, was zum Rückgang der Arbeitslosigkeit beitrug.
Unterbeschäftigung: 37.000 Menschen zählen nicht als arbeitslos
In der Unterbeschäftigungsrechnung sind neben den Arbeitslosen diejenigen Personen enthalten, die an entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen oder zeitweise arbeitsunfähig erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. Damit wird ein umfassenderes Bild über die Zahl derjenigen Menschen gezeichnet, die ihren Wunsch nach einer Beschäftigung nicht realisieren können.
Im Mai 2024 haben sachsenweit rund 37.570 Frauen und Männer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder standen der Arbeitsvermittlung vorübergehend nicht zur Verfügung: 4.406 von ihnen befanden sich in Aktivierungs- und beruflichen Eingliederungsmaßnahmen, 5.835 besuchten eine berufliche Weiterbildung und 3.082 waren vorrübergehend arbeitsunfähig. Weitere 15.793 wurden durch andere Leistungsträger unterstützt (z.B. durch den Besuch eines Integrationskurses des BAMF) und 3.114 gingen Arbeitsgelegenheiten (1-Euro-Jobs) nach.
Die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen, Teilnehmende an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und vorübergehend nicht verfügbaren Arbeitslosen – umfasste im Mai 175.204 Personen. Das sind 1.364 weniger als im April und 7.448 mehr als im Mai 2023.
Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen und beträgt 78,6 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote damit bei 8,1 Prozent.